Nur selten geeignet für die Altersvorsorge
Die private Lebens- und Rentenversicherung wird oft als dritte Säule im Alterssicherungs-System angepriesen, als wichtige Ergänzung zur gesetzlichen Rentenversicherung und der betrieblichen Altersvorsorge. Die hohe Zahl abgeschlossener Verträge macht deutlich, dass die offensive Werbung in der Vergangenheit Früchte getragen hat. Nur wer sich bester Gesundheit erfreut und auf eine mindestens zwanzigjährige Rentenauszahlungszeit hoffen kann, für den kann eine Privatrente sinnvoll sein (vgl. dazu Lebensversicherungen und private Rentenversicherung). Vorteilhafter sind meist die anderen, in diesem Artikel beschriebenen Formen der Geldanlage:
> Die Renditen bei Lebens- und Rentenversicherungen sind mäßig, weil keineswegs der gesamte Beitrag, sondern nur ein Teil davon gespart wird und der angepriesene Garantiezins von 2,25 Prozent (Stand 2010) damit nur einer effektiven Jahresrendite von etwa einem Prozent entspricht. Die Preissteigerung reduziert die tatsächliche Rendite weiter.
> Versicherte erfahren nach der aktuellen Rechtslage nicht, welcher Anteil des Beitrags gespart wird, die Rendite bleibt daher unklar.
> Erträge und Überschüsse, die zu 90 Prozent den Versicherten gutgeschrieben werden müssen, können z.B. durch Querverrechnungen reduziert werden. Im Endergebnis kommt daher nur ein Teil bei den Versicherten an.
Die beworbenen Steuervorteile lösen sich – nicht erst seit den Einschränkungen Anfang 2005 – rasch in Luft auf. Auch bei Grundbesitz, Aktien und Fondsanteilen können Sie einen Großteil der Erträge steuerfrei verbuchen. Auch wer unterhalb des Sparerfreibetrags von jährlich 801 (für Alleinstehende) bzw. 1.602 Euro (für Verheiratete) bleibt, zahlt keinen Cent an das Finanzamt.
→ Statt in Versicherungen sollten Sie für die Altersvorsorge lieber in flexible, ertragreichere und steuerfreie oder steuergünstige Anlagen wie einen passenden Investmentfonds oder eine Immobilie investieren.