1 Was verbirgt sich hinter den Begriffen Inventur, Inventar, Bilanz?
2 Wie ist das Inventar gegliedert?
3 Beschreiben Sie die Seiten der Bilanz.
4 Nach welchen Gesichtspunkten werden die Posten der Aktiv- und Passivseite angeordnet?
5 Wie unterscheiden sich Inventar und Bilanz?
6 In einer größeren Versicherungsagentur, die für mehrere Versicherungsgesellschaften arbeitet, wurden bei der Inventur folgende Aufzeichnungen gemacht: Verbindlichkeiten bei Untervertretern: Untervertreter Amelung 1 400,00 €, Unter-vertreter Schröder 2 540,00 €;
Forderungen gegen Direktionen: Secura-versicherung 1 720,00 €, All-Versicherung 4 670,00 €;
Grundstücke und Gebäude 335 000,00 €;
Bankguthaben 4 560,00 €;
Kassenbestand 1 300,00 €;
Hypotheken: Rheinische Kreditbank 112 000,00 €, Südkredit AG 100 000,00 €; Betriebs- und Geschäftsausstattung: Büromöbel 10000,00€, Büromaschinen 11 400,00 €;
Kraftfahrzeuge 29 600,00 €
a) Welche der Werte sind vermutlich nicht durch körperliche Inventur, sondern durch Buchinventur ermittelt worden?
b) Ordnen Sie zunächst die aufgeführten Positionen nach Vermögen und Schulden.
c) Trennen Sie anschließend die Vermögenswerte nach Anlage- und Umlaufvermögen und die Schulden nach lang- und kurzfristigen Schulden.
d) Erstellen Sie das Inventar und die Bilanz.
7 Die Bewertung der Inventuraufnahmen führte zu folgenden Ergebnissen: Kraftfahrzeug 12 100,00 €;
Betriebs- und Geschäftsausstattung: Kopierer 2 160,00 €, Faxgeräte 1 740,00 €, Anrufbeantworter 530,00 €, Notebook 2 920,00 €, Personalcomputer 4 150,00 €, Büromöbel 12 330,00 €;
Forderungen gegen die Direktion 12 600,00 €;
Kassenbestand 910,00 €;
Bankguthaben 33 990,00 €;
Darlehensverbindlichkeiten 23 400,00 €;
Verbindlichkeiten bei Untervertretern 9 800,00 €;
a) Wie viel € beträgt das Anlagevermögen?
b) Erstellen Sie das Inventar und die Bilanz.
c) Wie viel Prozent betragen das Anlagevermögen und das Eigenkapital jeweils von der Bilanzsumme?
d) Beurteilen Sie die Kapitalausstattung der Versicherungsagentur im Vergleich zu den Vermögenswerten.
8 Welche Aussagen sind richtig, welche Aussagen falsch? Berichtigen Sie die falschen Aussagen.
a) Die Bilanz enthält Mengen- und Wertangaben zum Vermögen und zum Kapital einer Unternehmung.
b) Die Höhe des Kapitals verändert sich im gleichen Maße, wie das Vermögen wächst oder schrumpft.
c) Die Bilanz ist vom Kaufmann zu unterschreiben. Bei Krankheit oder Abwesenheit des Kaufmanns kann sie auch vom Prokuristen unterzeichnet werden.
d) Das Inventar ist eine ausführliche Darstellung des Vermögens und der Schulden in Kontoform.
9 Nach Abschluss des ersten Geschäftsjahres der Versicherungsagentur Müller ergibt sich das folgende Geschäftsbild: Bankguthaben 9 600,00 €, Kassenbestand 1 180,00 €, Forderung gegen Direktion A 4 450,00 €, Forderung gegen Direktion B 7 700,00 €, Kraftfahrzeug 32 600,00 €, Verbindlichkeiten bei Untervertretern 18 600,00 €, Betriebs- und Geschäftsausstattung 39 000,00 €, Darlehensverbindlichkeiten 60 410,00 €.
a) Berechnen Sie das Eigenkapital und erstellen Sie die Bilanz.
b) Wie viel € betragen das Umlaufvermögen und das kurzfristige Fremdkapital?
c) Wie viel Prozent betragen die beiden Posten jeweils von der Bilanzsumme?
e) Vergleichen Sie die vorhandenen Investitionen und ihre Finanzierung anhand der Bilanz und beurteilen Sie die derzeitige Finanzlage der Agentur.
Lernsituation 1: Entlassung in die Selbstständigkeit?
Gegen Ende der Probezeit werden die Auszubildenden der Proximus Versicherungs- AG von ihrem Ausbildungsleiter zu einer Besprechung eingeladen. Bei dieser Gelegenheit erfahren sie, dass alle die Probezeit überstanden haben. Leider wird ihnen ebenfalls mitgeteilt, dass ihr Ausbildungsjahrgang nur wenig Aussichten auf eine Festanstellung haben wird. – Im Anschluss an die Besprechung erhält die Gruppe folgendes Anschreiben der Geschäftsleitung, in dem auf einen Wettbewerb aufmerk-sam gemacht wird:
Proximus
Versicherungs-AG
MEMO
An: Auszubildende des Jahres ….
Von: Geschäftsleitung
CC: Thorsten Müller (Ausbildungsleiter)
Datum: 14. November….
Betreff: Wettbewerb zum Thema Selbstständigkeit
Wettbewerb zum Thema Selbstständigkeit
Erfreulicherweise können in diesem Jahr alle Auszubildenden des Ausbildungsberufes Kaufmann/Kauffrau für Versicherungen und Finanzen (Fachrichtung Versicherungen)“ das Ausbildungsverhältnis auch nach der Probezeit fortsetzen. Wir wünschen allen Auszubildenden weiterhin viel Erfolg und werden seitens des Unternehmens jede mögliche Unterstützung für das Erreichen des Ausbildungszieles bieten. Leider können dieser Gruppe keine positiven Aussagen über eine Festanstellung bei erfolgreichem Abschluss der Ausbildung gemacht werden. Der Geschäftsleitung ist klar, dass dies für die Auszubildenden eine unerfreuliche Nachricht ist. Durch die Ausschreibung eines Wettbewerbs zum Thema Selbstständigkeit soll darum ein anderes positives Signal gesetzt werden. Die Geschäftsleitung hofft auf rege Teilnahme und interessante Ergebnisse.
Klaus Hohenfeld
Leiter Personalabteilung
AM START
eines erfolgreichen Berufslebens
Ein Wettbewerb der Proximus Versicherungs-AG
Was tun?
Entwickeln Sie Ihren persönlichen Plan für die Selbstständigkeit. Entscheiden Sie, mit wem Sie arbeiten wollen, an welchem Standort Sie arbeiten wollen, in welcher Unternehmensform Sie arbeiten wollen, welche Ausstattung Sie benötigen und wie Sie diese finanzieren wollen. Vergessen Sie nicht, die weiteren Voraussetzungen Ihrer beruflichen Selbstständigkeit zu klären. Bereiten Sie Ihre Ergebnisse als Präsentation auf und bereiten Sie sich auf eine Fragerunde mit Mitgliedern der Geschäftsleitung vor.
Bis wann?
Vorstellung Ihrer Ergebnisse in 6 Wochen
Was können Sie gewinnen?
Das Gewinner-Team erhält sofort eine Einladung in ein aktuelles Musical innerhalb Deutschlands. Außerdem winkt für eine mögliche zukünftige Selbstständigkeit eine Einstiegsunterstützung durch die Generalagentur.
Proximus Versicherungs-AG Immer eine gute Wahl!
Nach der ersten Betroffenheit wenden sich die einzelnen Auszubildenden der im Memo angekündigten Ausschreibung des Wettbewerbs zu. Sie sind in einem der Teams und beginnen mir der Vorbereitung der Präsentation.
Bevor Sie mit der inhaltlichen Arbeit anfangen, gibt es noch organisatorische Fragen zu klären (und festzuhalten):
1 Wann muss die Präsentation fertig sein?
2 Soll arbeitsteilig gearbeitet werden?
3 Wer übernimmt die Funktion des Zeitwächters?
4 Welche Form der Präsentation will die Gruppe wählen? (Plakate, Folien, PowerPoint Präsentation o. ä.) – Klären Sie die technischen Voraussetzungen.
5 Wie viel der zur Verfügung stehenden Zeit sollte für die inhaltliche Vorbereitung und wie viel für die Aufbereitung der Präsentation verwendet werden?
6 Wer präsentiert die Ergebnisse? (Anzahl der beteiligten Personen, inhaltliche Absprachen)
Hilfsmittel:
Lehrbuch, Stadtpläne, ggf. Materialien durch Internetrecherche
Lernsituation 2: Ärger mit den Neuanschaffungen! Und was jetzt?
In Ihrer Agentur ist ein neuer Sozialraum für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingerichtet worden. Dabei wurden auch eine kleine Küchenzeile mit Kühlschrank, Geschirrspüler, Mikrowelle sowie Kaffeemaschine und Wasserkocher erworben. Alle Anschaffungen wurden von Ihrem Chef in einem großen Einrichtungshaus (Fichtel – Leben und Wohnen) getätigt. Die Küche wurde am 10. Mai d. J. geliefert und einschließlich der Elektrogeräte eingebaut. Kaffeemaschine und Wasserkocher brachte Ihr Chef am 11. Mai d. J. mit in die Agentur. Da er die beiden Designer-Geräte bei einer Sonderaktion mit 30 % Rabatt erwerben konnte, hatte er sie bereits bei der Bestellung der Küche am 21. Februar d. J. gekauft und bis zur Einrichtung des Sozialraums unausgepackt zu Hause gelagert. Mit den neuen Möbeln und den Einbaugeräten sind Sie alle sehr zufrieden. Als jedoch Ihr Chef im Juni für drei Wochen Urlaub macht, gibt es Schwierigkeiten: Bei dem Wasserkocher funktioniert die Kochstopp-Automatik nicht mehr. Wenn niemand neben dem Wasserkocher steht, um ihn rechtzeitig auszuschalten, läuft nach kürzester Zeit der Wasserdampf an den Schränken herunter. Außerdem geht eine Mahnung mit Zahlungsaufforderung des Möbelhauses ein, die dringend bearbeitet werden muss.
Vor Antritt seines Urlaubs hatte Ihr Chef beiläufig erwähnt, dass demnächst eine Rechnung von Fichtel eingehen könne. Sie sollen sich dann um die Erledigung kümmern. Außerdem sind Sie in dieser Zeit auch für kleinere Alltäglichkeiten verantwortlich. Damit fallen für Sie folgende Probleme an:
1 Problem: Wasserkocher
Sie haben gleich nach Feststellung des Defekts den Wasserkocher eingepackt und den Praktikanten Mike Müller gebeten, das Gerät in dem Möbelhaus zu reklamieren und ein neues Gerät mitzubringen. Leider kommt Mike Müller am nächsten Tag unverrichteter Dinge in die Agentur und erzählt, dass ihm der Abteilungsleiter keinen neuen Wasserkocher geben wollte. Ihm wurde erzählt, dass der Wasserkocher eingeschickt und repariert werden müsse. Dazu habe sich das Möbelhaus gegenüber dem Produzenten Boff-Elektrogeräte verpflichtet. Da Mike keinen Fehler machen wollte, hat er den Wasserkocher wieder mitgenommen. Mike hat aber noch weitere von den Designergeräten im Verkaufsregal gesehen. Überprüfen Sie gemeinsam mit Mike die Rechtslage und erstellen Sie einen Spick-zettel, der ihn befähigt, am nächsten Tag erneut in den Laden zu gehen und dort klare Forderungen geltend zu machen.
2 Problem: Mahnung mit Zahlungsaufforderung
Prüfen Sie in diesem Zusammenhang, ob die Forderungen des Einrichtungshauses bezüglich der Küchenzeile berechtigt sind und entwerfen Sie ein entsprechendes Antwortschreiben der Agentur. Bereiten Sie die Überweisung des geschuldeten Betrages an das Möbelhaus vor (z. B Ausfüllen eines Überweisungsvordrucks).
Hilfsmittel:
Lehrbuch, Rechnung/Lieferschein, Allgemeine Geschäftsbedingungen von Fichtel, Zahlungsaufforderung des Einrichtungshauses Fichtel, BGB
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Auszug aus den Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Fichtel – Wohnen und Leben
5 Gewährleistung und Haftung
-Bezüglich Gewährleistung und Haftung gelten die gesetzlichen Regelungen.
-Wir sind zur Nachbesserung bzw. Ersatzlieferung nur dann verpflichtet, wenn der Kunde seinerseits seine Vertragsverpflichtungen vollständig erfüllt hat.
-Sämtliche Ansprüche, die sich gegen uns richten, sind ohne schriftliche Zustimmung nicht abtretbar und können ausschließlich vom Kunden selbst geltend gemacht werden.
6 Eigentumsvorbehalt
-Wir behalten uns das Eigentum an den gelieferten Waren bis zur vollständigen Bezahlung aller uns zustehenden und noch entstehenden Forderungen, gleich aus welchem Rechtsgrunde, vor.
-Verarbeitung oder Umbildungen erfolgen stets für uns, jedoch ohne Verpflichtung für uns. Erlischt unser (Mit-)Eigentumsrecht durch Verbindung, so wird bereits jetzt vereinbart, dass das (Mit-)Eigentum des Kunden an der einheitlichen Sache wertanteilsmäßig (Rechnungswert) auf uns übergeht. Der Kunde verwahrt unser (Mit-)Eigentum unentgeltlich. Ware, an der uns (Mit-)Eigen tun zusteht, ist im Folgenden als Vorbehaltsware bezeichnet.
-Bei vertragswidrigem Verhalten des Kunden, insbesondere bei Zahlungsverzug, sind wir berechtigt, die Vorbehaltsware auf Kosten des Kunden zurück-zunehmen oder gegebenenfalls Abtretung des Herausgabeanspruchs des Kunden gegen Dritte zu verlangen. Die Zurücknahme oder Pfändung der Vorbehaltsware durch uns gilt nicht als Rücktritt vom Vertrag, soweit nicht das Abzahlungsgesetz Anwendung findet.
7 Zahlung
-Soweit nicht anders vereinbart ist, sind unsere Rechnungen ohne Abzug sofort nach Lieferung fällig.
-Gerät der Kunde in Verzug, so sind wir berechtigt, von dem betreffenden Zeitpunkt ab Zinsen in banküblicher Höhe, mindestens jedoch in Höhe von 10 Prozentpunkten über dem jeweiligen Basiszinssatz, zu berechnen.