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Investmentfonds als Altersvorsorge und die Vorteile für Kleinanleger

Vorteile für Kleinanleger
Mit den Börsenturbulenzen sind Aktien in Verruf geraten und so mancher Investmentfonds gleich dazu. Zu Unrecht. Wie für die Aktien gilt auch für Aktienfonds, dass sie nicht nur anhand der letzten Jahre beurteilt werden dürfen. Und die langfristigen Erfahrungen sprechen für sie. Erst recht ist eine generelle Ablehnung der Fonds ungerechtfertigt. Zwar gibt es zweifelsohne Flops, aber gerade für den kleinen Anleger bieten Fonds eine Reihe wichtiger unschätzbarer Vorteile:
> Wem das Fachwissen für die Geldanlage fehlt oder wem die individuelle Geldanlage zu aufwändig ist, kann sich mit einem Investmentfonds ein professionelles Management einkaufen.
> Je nach Risikobereitschaft stehen ganz unterschiedliche Fonds zur Auswahl.
> Im Vergleich zur individuellen Anlage ist vor allem bei kleineren Anlagesummen eine breitere Streuung möglich und eine Investition in Märkte, die für Kleinanleger normalerweise kaum überschaubar und zugänglich sind.

> Investmentfonds sind eine flexible Anlage. Die Anteile können täglich zum aktuellen Kurs verkauft werden. Ein Einstieg in einen anderen Fonds ist ebenfalls jederzeit möglich. Sie können langfristig sparen oder Einmalbeträge anlegen.
> Investmentfonds sind transparenter als Lebensversicherungen. Das Fondsvermögen, also die Gelder der Kunden, muss separat auf einem Treuhänderkonto verwaltet werden und vom Betriebsvermögen getrennt sein. Informationsvorschriften sorgen für besseren Durchblick. So müssen die Kosten für die Verwaltung im Fondsprospekt ausgewiesen werden.
> Zinseinnahmen und Dividenden oberhalb des Freibetrags müssen Sie versteuern, Kursgewinne fallen seit 2009 ebenfalls unter die Abgeltungssteuer.

Als Anleger zahlen Sie entweder einmalig oder regelmäßig in einen Fonds ein und erhalten dafür Fondsanteile. Einzahlen können Sie ab monatlich 25 Euro oder höheren einmaligen Beträgen. Die Fondsgesellschaft (auch Kapitalanlage- oder Investmentgesellschaft) investiert diese Gelder in möglichst gewinnträchtige Anlagen. Wenn alles nach Plan verläuft, steigen der Wert des Fondsvermögens und damit gleichzeitig der Wert der einzelnen Fondsanteile. Umgekehrt, kann nicht ausgeschlossen werden, dass es trotz Mischung der Wertpapiere zu Kurssenkungen und Verlusten kommt. Die breite Streuung dient aber dazu, die Schwankungsbreite und das Verlustrisiko zu minimieren.

Fonds für jeden Anlegertyp
Das Ausmaß der Kursschwankungen und das Verlustrisiko hängen außerdem von der Art der Fonds ab, die je nach Ausrichtung in Aktien, festverzinsliche Wertpapiere (Renten), Immobilien, Währungen, Rohstoffe u.a. investieren. Der Schwerpunkt kann auf bestimmten Ländern oder Branchen liegen. Außerdem werden unterschiedliche Mischfonds angeboten, bei denen von defensiver Ausrichtung, also geringem Risiko, bis hin zu offensiver Ausrichtung für spekulative Anleger alles vertreten ist:
> Aktienfonds erwerben unterschiedliche Aktien. Wie bei Aktien sind die Chancen auf eine höhere Rendite, aber auch die Risiken höher als bei anderen Fonds. Dies gilt verstärkt für spezielle Länder- und Regionen Fonds oder gar Branchenfonds, die nur in ausgewählte Industriebereiche wie Telekommunikation investieren.

> Rentenfonds legen die Gelder in festverzinsliche Wertpapiere wie Pfandbriefe oder Staatsanleihen an. Sie bringen zwar vergleichsweise geringe Wertsteigerungen, stabilisieren ein Depot aber in Krisenzeiten oder wenn der Sparbetrag in absehbarer Zeit benötigt wird. Möglich ist alternativ eine Direktinvestition in festverzinsliche Anlagen wie Bundeswertpapiere.
> Geldmarktfonds konzentrieren sich auf Tages- und Festgelder, können aber wegen der größeren Anlagesummen bessere Erträge erzielen als Einzelkunden. Für kurzfristige Anlagen können sie daher eine Alternative zur individuellen Vereinbarung sein. Voraussetzung ist allerdings, dass die Fondskosten diese Vorteile nicht wieder zunichte machen.
> Offene Immobilienfonds investieren die eingezahlten Gelder vorwiegend in Immobilien, vor allem in Gewerbeobjekte wie Büro-und Geschäftsgebäude. Eingezahlte Gelder, die noch nicht in eine
Immobilie investiert wurden, können z. B. in festverzinslichen Wertpapieren oder Tagesgeldern geparkt werden. Je nach Fonds wird national, international oder sogar weltweit investiert. Die Wertzuwachs sind in der Regel moderat.

> Gemischte Fonds verändern ihre Investitionsschwerpunkte je nach Marktlage und können so vor allem das Verlustrisiko begrenzen. Bei guter Börsenlage setzen sie verstärkt auf Aktien, bei Kurseinbrüchen eher auf festverzinsliche Papiere oder parken die Gelder vorübergehend als Tages- und Festgeld Bei Strategiefonds können Anleger sich von vornherein für eine bestimmte Risikostruktur entscheiden. Bei einem Fonds mit hohem Renten- und geringem Aktienanteil spricht man von konservativen oder defensiven Mischfonds. Die umgekehrte Variante wird als spekulativer oder offensiver Fonds bezeichnet. Sind Aktien und festverzinsliche Anlagen in ungefähr gleichem Ausmaß vertreten, handelt es sich um einen ausgewogenen Fonds. Ein Spezialfall der Mischfonds sind Altersvorsorge-Sondervermögen-Fonds (AS-Fonds), die bisher keine steuerliche Förderung erfahren.
> Dachfonds sind relativ neu auf dem Markt. Sie investieren nicht in einzelne Anlagen wie Aktien oder Immobilien, sondern beteiligen sich an anderen Investmentfonds. Die hohen Erwartungen, die in sie gesetzt wurden, konnten Dachfonds allerdings bisher vielfach nicht erfüllen. Kostengünstiger sind dagegen indexorientierte Fonds, da bei ihnen reduzierte oder sogar keine Ausgabeaufschläge erhoben werden.

Auf die Kosten achten
Geschmälert wird die Rendite der Fonds durch unterschiedliche Kosten, Beim Kauf wird meistens ein Ausgabeaufschlag fällig. Er geht zum Teil an den Vermittler, über den Sie den Fonds erwerben, zum anderen Teil an die Fondsgesellschaft und beläuft sich in der Regel auf etwa fünf Prozent bei Aktien- und offenen Immobilienfonds, zwischen zwei und drei Prozent bei Rentenfonds. Nachlässe können Sie vor allem bei freien Vermittlern aushandeln, die mit mehreren Fondsgesellschaften oder Direktbanken zusammen arbeiten. Im Gegenzug müssen Sie allerdings auf die Beratung entweder ganz verzichten oder zumindest Abstriche machen. Auch No-Load-Fonds verzichten auf den Ausgabeaufschlag, sind dafür aber teurer bei den laufenden Gebühren. Zu den laufenden Kosten gehören die Verwaltungsgebühren (etwa 1 bis 1,5 Prozent jährlich) und die Kosten der Depotbank. Die Gesamtkostenquote (Total Expensen Ratio oder TER) gibt Hinweise zum Anteil der laufenden Kosten, berücksichtigt aber einige Posten wie Erfolgsprämien nicht. Die durchschnittliche TER liegt je nach Fondsart bei zwischen etwa 0,7 Prozent und 1,6 Prozent und schwankt im zeitlichen Ablauf. Aktuelle Zahlen können Sie den Jahresberichten der Fonds entnehmen, Durchschnittszahlen beim Bundesverband Investment und Asset Management (bvi*de) in Erfahrung bringen.
→ Klären Sie Ihre Renditeerwartungen und vor allem Ihre Risikobereitschaft. Nur bei einem langfristigen Anlagehorizont und wenn Sie sicher sind, dass Sie auch bei länger andauernden Kursverlusten nicht die Ruhe verlieren, sollten Sie in riskantere Anlageformen wie Aktienfonds einsteigen.
→ Bei der Auswahl eines Fonds können Sie sich zunächst an den unterschiedlichen Fondsarten wie Aktien- oder Mischfonds orientieren.
→ Eine Hilfe bei der Risikoabschätzung ermöglichen detailliertere Bewertungen wie die Chance-Risiko-Klassen seriöser Fachzeitschriften.
→ Eine gute Informationsquelle ist auch der Bundesverband Investment und Asset Management (bvi*de), der regelmäßig Ergebnislisten veröffentlicht, mit denen Sie sich kostenlos über die Entwicklung (Performance) von Fonds informieren können.
→ Orientieren Sie sich beim Renditevergleich nicht an der Wertentwicklung des letzten Jahres, sondern vergleichen Sie möglichst Zeiträume von fünf Jahren und mehr. Eine Prognosegarantie sind positive Ergebnisse in der Vergangenheit aber keineswegs. Kontrollieren Sie Ihre Fonds daher regelmäßig.

Mrz 24, 2016gesundhe-admin
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