Verlassen Sie sich nicht darauf, dass Sie und Ihre Familie durch die Sozialversicherung, Berufsgenossenschaft, eine Unfallversicherung über den Betrieb, eine eigene kleine Unfallversicherung oder durch die gesetzliche Schüler-Unfallversicherung ausreichend geschützt sind! Hier haben Sie unter Umständen gar keine oder nur sehr niedrige, auf keinen Fall ausreichende Zahlungen zu erwarten. Was nützen im Falle der Vollinvalidität 10000 Euro (z.B. aus der Unfallversicherung eines Sportvereins)?
Es kommt nicht darauf an, irgendeine Unfallversicherung zu haben, sondern eine Unfallversicherung mit hohen Versicherungssummen muss es sein! Eine Unfallversicherung ist wichtiger als viele andere Versicherungen (Rechtsschutzversicherungen mit über 200 Euro Jahresbeitrag, Glas-, Kasko- oder Kranken-Zusatz- und andere Versicherungen). Eventuell sollten Sie solche Versicherungen kündigen und die Beiträge für den wichtigen Unfallversicherungsschutz verwenden.
Es gibt so genannte Freizeit-Unfallversicherungen, die einen Versicherungsschutz – wie der Name sagt – nur für Freizeitunfälle bieten. Diese kosten etwa 60 Prozent des Beitrages einer regulären Unfallversicherung und sind eigentlich nur in Ausnahmefällen zu empfehlen. Niemand weiß, wie und wo der Unfall ihn trifft. Und auch bei einem Berufsunfall und der dann fälligen Rente von der Berufsgenossenschaft kann man das Geld aus der Unfallversicherung sicher gut gebrauchen, das aber eine Freizeitunfallversicherung nicht zahlen würde.
Für Betriebsinhaber und Unternehmer: Beiträge zu Ihrer privaten Unfallversicherung nie als Geschäftsausgabe, stets als Privatentnahme/Sonderausgabe buchen, da Sie sonst eine mögliche Entschädigung als betriebliche Einnahme versteuern müssen! Angehörige von Heilberufen oder Musiker können gegen einen Zuschlag (etwa 50 Prozent) eine besondere Gliedertaxe vereinbaren, nach welcher z. B. beim Verlust einer Hand nicht nur 55 Prozent, sondern 100 Prozent der Versicherungssumme gezahlt werden. Einige Firmen und Institutionen haben Unfall-Gruppenversicherungen abgeschlossen, über die sich der Einzelne – oft auch zusammen mit seiner Familie – versichern kann.
Diese Gruppenverträge bieten häufig niedrige Prämien. Aber Vorsicht: Sie können auch teurer sein als die oben angegebenen günstigsten Beiträge (teuer sind z. B. die Gruppenversicherungen der Hamburg-Mannheimer mit vielen Verbänden).
Segel- und Drachenflieger, Gleitsegler und Piloten sind bei der Ausübung ihres Sports oder Berufs über eine normale Unfallversicherung nicht versichert. Für Drachenflieger und Gleitsegler bietet der Deutsche Hängegleiterverband (Postf. 88,83701 Gemünd) die Möglichkeit, einer Gruppenversicherung beizutreten (Höchstversicherungssumme 100000 Euro bei etwa 450 Euro Jahresbeitrag). Piloten sollten sich an den Deutschen Luftpoolwenden, mit dem alle Versicherungsgesellschaften und Vermittler Zusammenarbeiten.
Wichtige Ausschlüsse: Vorsatz, unter Umständen auch Trunkenheit. Besondere Gefahren im Beruf oder Sport (z. B. Sprengmeister, Fliegen, Autorennen) sind nur durch Sondervereinbarungen mitversichert. Kündigen Sie Ihre Auto-Insassen-Unfallversicherung und erhöhen Sie dafür besser die Versicherungssummen für die Unfallversicherung Ihrer Familie, oder – wenn Ihre Unfallversicherung teuer ist – schließen Sie dafür anderweitig eine zusätzliche Unfallversicherung ab. Die Beiträge für Ihre Unfallversicherung können Sie als Sonderausgaben von Ihrem Einkommen absetzen und so durch Steuerersparnis Ihren Beitragsaufwand verringern.