Dass Versicherungen kein Geld verschenken und es keinen Zusatzschutz umsonst gibt, vergessen immer wieder viele Versicherungswillige, wenn der Vertreter ganz unschuldig fragt, ob man nicht am Ende die Beiträge zurückhaben möchte oder etwas zur zusätzlichen Altersversorgung tun will. Das ist freilich eher in seinem Provisionsinteresse (wegen der höheren Beiträge) als im Interesse des Versicherten. Die beliebte integrierte zusätzliche Unfallversicherung ist zwar relativ preiswert, unbedingt notwendig ist sie aber nicht, schon gar nicht, wenn bereits eine Berufsunfähigkeitsversicherung besteht. Die Unfalltod-Zusatzversicherung ist dagegen teuer und unsinnig. Bei ihr sollen die Hinterbliebenen bei einem Unfalltod des Versicherten die doppelte Versicherungssumme bekommen. Wenn aber die verdoppelte Versicherungssumme sinnvoll ist, dann sollte sie nicht nur bei Unfalltod gelten. Zudem ist die normale Unfallversicherung meist billiger als die bloße Unfalltod-Zusatzversicherung. Sinnvoll Geld sparen lässt sich nur mit einem Berufsunfähigkeitszusatz. Die zusätzliche Rente im Falle einer Berufsunfähigkeit ist billiger als zwei Einzelverträge. Bei einer Laufzeit von 30 Jahren mit 100 000 € Versicherungssumme im Todesfall und einer Berufsunfähigkeitsrente von 1 000 € im Monat zahlt ein 30 Jahre alter Mann rund 55 € im Monat, eine gleichaltrige Frau rund 60 €. Als Zusatzversicherung darf die jährliche Rente aber 24 Prozent der Versicherungssumme der Hauptversicherung nicht überschreiten. Bei einer Versicherungssumme von 100 000 € darf die monatliche Rente also bis zu 2 000 € betragen.
Sonderformen der Lebensversicherung
Restschuldversicherung. Bei Hausfinanzierungen ist eine Restschuldversicherung empfehlenswert. Sie sichert den Kredit durch eine Risiko-Lebensversicherung, so dass die Familie das Haus nicht wieder verkaufen muss, falls der Haupternährer stirbt. Die Versicherungssumme nimmt dabei im Einklang mit der Tilgung des Kredites ständig ab. Für kleinere Ratenkredite bis hin zum Auto lohnt eine Restschuldversicherung nicht.
Tip: Wie Sie die richtige Risiko-Police abschließen
– Versicherungssumme: Die Faustformel für die richtige Höhe lautet Jahresbruttoeinkommen mal Faktor fünf. Oft reicht eine Police mit fallender Versicherungssumme.
– Laufzeit: Die Laufzeit sollten Sie nach Ihrem Bedarf und Ihrer Lebensplanung festlegen. Ein günstiger Zeitpunkt ist es oft, wenn die Kinder wirtschaftlich unabhängig sind.
– Gewinnbeteiligung: Sie fahren mit der Beitragsverrechnung am besten.
– Vorerkrankungen: Nennen Sie auf dem Antragsformular ausdrücklich Ihre Vorerkrankungen, sonst kann der Versicherer die Zahlung verweigern. Allerdings muss der Versicherte bei bestimmten Erkrankungen Risikozuschläge zahlen.
– Prämie: Holen Sie in jedem Fall mehrere Angebote ein! Die Prämien unterscheiden sich erheblich. Nehmen Sie dann das günstigste Angebot!
Verbundene Lebensversicherung. Ehepartner und Paare können sich gemeinsam versichern: Beim Tod des zuerst Sterbenden wird die Versicherungssumme gezahlt. Diese Doppelversicherung (Fachbegriff: Lebensversicherung auf verbundene Leben) ist billiger als zwei getrennte Versicherungen. Sie eignet sich auch als Teilhaberversicherung für Personen, die gemeinsam ein Geschäft betreiben.