Der größte Teil der Lebensversicherungen sind Einzelversicherungen, bei denen ein individueller Vertrag zwischen VN und VR abgeschlossen wird. Bei Gruppen- und Sammelversicherungen (auch Kollektivversicherungen genannt) wird demgegenüber eine Personengesamtheit durch einen Vertrag versichert. Die verwaltungsmäßige Zusammenfassung mehrerer Versicherter ermöglicht es, Abschluss- und Verwaltungskosten zu sparen, was sich in einer Beitragsminderung niederschlägt.
Gruppenversicherungsverträge unterscheiden sich von Sammelversicherung darin, dass der in Frage kommende Personenkreis nach objektiven Merkmalen bestimmbar sein muss (z. B. alle Arbeitnehmer mit einer Betriebszugehörigkeitsdauer von mindestens 5 Jahren). In der Gruppenversicherung ist – sofern keine Sondertarife kalkuliert werden – ein Nachlass von bis zu 4% vom laufenden Beitrag bzw. 1% vom Einmalbeitrag sowie ein verringerter Ratenzuschlag möglich. Für die Sammelversicherung beträgt der Beitragsnachlass bis zu 3% vom laufenden Beitrag bzw. 1% vom Einmalbeitrag. Die Beitragsvergünstigung ist bei Gruppenversicherungsverträgen an eine für alle Versicherten einheitliche Beitragsberechnung, Versicherungs- und Leistungsart gebunden. Sowohl bei Sammel- als auch bei Gruppenversicherungen müssen die Beiträge in einer Summe kostenfrei an den VR übermittelt werden.
Risikoanalyse und Vorsorgebedarf
Sie sind in einer Agentur der Proximus Versicherung AG tätig und nehmen den Anruf des Kunden Werner Breitenbach entgegen.
Herr Breitenbach bittet um Terminvereinbarung für ein Beratungsgespräch, denn er möchte für sich und seine Familie (Ehefrau, 2 minderjährige Kinder) eine geeignete Vorsorge durch den Abschluss einer Lebensversicherung treffen. Herr Breitenbach ist bisher bei der Proximus Versicherung nur mit seinem Kraftfahrzeug (Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung und Fahrzeugteilversicherung) versichert.
• Auszug aus den gespeicherten Kundendaten zur Kraftfahrtversicherung
VN: Werner Breitenbach Wohnort: Krefeld, Nordstr. 72 Beruf: selbstständiger Architekt Geburtsdatum: 21. April 1969
Weitere Daten für die Bedarfsanalyse stehen momentan noch nicht zur Verfügung
• Arbeitsauftrag
Bereiten Sie das Beratungsgespräch vor, indem Sie stichwortartig notieren,
– welchen Versicherungsschutz Sie Herrn Breitenbach aufgrund der bereits bekannten persönlichen Daten grundsätzlich empfehlen können
(mit kurzer Begründung),
– welche Daten Sie für eine noch individuellere Bedarfsanalyse benötigen und erfragen wollen.
Private Rentenversicherung
Was versteht man unter einer Sofortrente und unter einer aufgeschobenen Rente?
Beschreiben Sie die Vertragsgestaltung bei einer sog. aufgeschobenen Rentenversicherung.
Private Altersrentenversicherung
a) Begründen Sie, warum bei der privaten Altersrentenversicherung (Sofortrente oder aufgeschobene Rente) i. d. R. neben der Erlebensfallleistung auch eine Todesfallleistung vereinbart wird.
b) Welche Formen stehen für die Todesfallleistung zur Auswahl?
Sie sind als Versicherungsvertreter/-in der Proximus Versicherung AG z. Zt. beim Kunden Gerd Kielholtz zu Besuch, um einen Antrag auf eine Kapitallebensversicherung für den Todes- und Erlebensfall aufzunehmen. Beim Ausfüllen der Antragsfragen zum Gesundheitszustand schildert Ihnen Herr Kielholtz, dass er vor kurzem wegen einer Krebserkrankung operiert worden sei. Er fühle sich jedoch wieder gesund und möchte deshalb in jedem Fall ein
Kapital ansparen, das als ergänzende Altersversorgung für sich und seine Ehefrau dienen soll. Darum habe er auch um den Kundenbesuch gebeten.
Als Versicherungsvertreter/-in sind Sie sich völlig darüber im Klaren, dass Herr Kielholtz mit einer Ablehnung seines Versicherungsantrages rechnen muss. Andererseits möchten Sie ihm aufgrund seiner lebensbejahenden Einstellung beim Aufbau der Altersversorgung behilflich sein. Im Rahmen der bisherigen Verhandlung wurde u. a. eine Übereinkunft über die geplante Vertragsdauer und die Höhe der Versicherungssumme getroffen.
• Arbeitsauftrag
Das Beratungsgespräch ist in eine Richtung zu führen, die zu einer Altersversorgung durch Lebensversicherung für Herrn Kielholtz trotz der derzeit ungünstigen Risikolage führt. Dabei ist Ihr Vorschlag verständlich zu begründen.
Erläutern Sie die Unterschiede zwischen
a) einer privaten Rentenversicherung ohne Kapitalwahlrecht und einer gemischten Lebensversicherung, deren Kapitalleistung bei Fälligkeit verrentet wird,
b) einer privaten Rentenversicherung bei Inanspruchnahme des Kapitalwahlrechts und einer gemischten Lebensversicherung.
Vorsorge durch Kapital-Lebensversicherung
Risikoversicherung
a) Erläutern Sie den Unterschied zwischen einer gemischten Lebensversicherung und einer Risikoversicherung.
b) Für welchen Personenkreis und für welche Zielsetzung eignet sich eine Risikoversicherung?
Erläutern Sie die Besonderheit einer Risikoumtauschversicherung.
Erläutern Sie die Unterschiede zwischen einer lebenslänglichen und einer kurzen (temporären) Todesfallversicherung (Risikoversicherung).
Vorsorgebedarf und Arten der Lebensversicherung
Sie sind in einer Agentur der Proximus Versicherung AG tätig und nehmen den Anruf der Kundin Agnes Strohe entgegen. Frau Strohe schildert Ihnen am Telefon, dass sie geschieden worden sei und deshalb an den Aufbau ihrer Altersversorgung denken müsse. Ferner möchte sie für den Fall ihres vorzeitigen Todes ihre dreijährige Tochter versorgt wissen. Aus den Unterhaltszahlungen, die der Vater für die Tochter leisten muss, möchte sie darüber hinaus ein Kapital aufbauen, das der Tochter bei Heirat oder Studium zur Verfügung steht. Da sie sich bereits bei einer Bank über entsprechende Sparpläne beraten lassen hat, möchte sie nun wissen, welche Vorsorgemöglichkeiten für den vorliegenden Fall im Rahmen einer Lebensversicherung bestehen und worin die Vorteile gegenüber einem Sparplan bei der Bank liegen.
Sie vereinbaren mit Frau Strohe einen Beratungstermin. In der Kundendatei stellen Sie fest, dass Frau Strohe bei der Proximus Versicherung bisher nur eine Unfallversicherung hat.
• Auszug aus den gespeicherten Kundendaten zur Unfallversicherung
VN: Agnes Strohe Wohnort: Eisenach, Bachstr. 21 Beruf: Sekretärin Geburtsdatum: 20. Okt. 1973
• Arbeitsauftrag
Bereiten Sie das Beratungsgespräch vor, indem Sie stichwortartig notieren, welchen Versicherungsschutz Sie Frau Strohe grundsätzlich empfehlen können (mit kurzer Begründung).
Erläutern Sie
a) die Besonderheiten einer Kapitalversicherung mit festem Auszahlungstermin (Terminfixversicherung) gegenüber einer herkömmlichen gemischten Lebensversicherung,
b) mögliche Ziele, die mit einer Terminfixversicherung verfolgt werden können.
Sie sind Mitarbeiter/-in einer Agentur der Proximus Versicherung AG. Während eines Beratungsgesprächs erwähnt die Kundin Frau Spörl (55 Jahre) beiläufig, dass sie für die Ausbildungsfinanzierung ihres 7-jährigen Patenkindes bei einer Bank einen Sparplan einrichten möchte. Auf ihre Nachfrage hin zeigt sie sich an weiteren Informationen über die Möglichkeit der Ausbildungsfinanzierung im Rahmen einer Lebensversicherung nicht uninteressiert. Wichtig ist ihr jedoch, dass sie in diesem Fall lediglich die Beiträge zu zahlen hat und an dem Versicherungsverhältnis nicht anderweitig beteiligt ist.
• Arbeitsauftrag
Erläutern Sie Frau Spörl ausführlich, wie sich die von ihr beabsichtigte Vorsorge im Rahmen einer Lebensversicherung erreichen lässt und welche Unterschiede zu einem Sparplan bestehen.
Ein Vater möchte für seine Tochter eine Heiratsversicherung (Aussteuerversicherung) abschließen.
a) Welche Besonderheiten weist diese Versicherung gegenüber einer reinen Terminfixversicherung auf?
b) Erläutern Sie, welche Personen in diesem Fall an der Versicherung beteiligt sind.
c) Warum besteht bei der Heiratsversicherung eine Alters- und Summenbegrenzung?
d) Wie ist der Versicherungsverlauf, wenn der Vater bzw. die Tochter vor Ende der Laufzeit stirbt?
Sie sind Mitarbeiter/-in in einer Agentur der Proximus Versicherung AG. In einem Beratungsgespräch will sich Ihr Kunde, Herr Berger (30 Jahre), über die Möglichkeiten informieren, im Rahmen einer Lebensversicherung Vorsorge für seine nicht berufstätige Ehefrau und seine beiden Kinder zu treffen. Er erwähnt, dass er sich bereits bei einem Arbeitskollegen informiert hat. Dieser habe ihm zu einer Versicherung mit voneinander abweichenden Todes- und Erlebensfallsummen bzw. zu einer Lebensversicherung mit Teilauszahlung geraten. Er bittet Sie, ihm diese Versicherungsformen zu erklären und deren Eignung für den von ihm beabsichtigten Vorsorgezweck zu prüfen.
• Arbeitsauftrag
Bieten Sie Herrn Berger mehrere bedarfsgerechte Lebensversicherungsprodukte an und erläutern Sie ihm die Unterschiede.
Lebensversicherung auf verbundene Leben
a) Für welchen Personenkreis und für welche Zielsetzung eignet sich eine
– Risikoversicherung auf verbundene Leben,
– gemischte Kapitalversicherung auf verbundene Leben?
b) Erläutern Sie die Besonderheiten einer Versicherung auf verbundene Leben.
c) Ermitteln Sie das Zwischenalter für die Beitragsbemessung im Rahmen einer gemischten Lebensversicherung auf verbundene Leben, wenn das Eintrittsalter des Ehemannes 35 Jahre, das der Ehefrau 32 Jahre beträgt.
Weitere Versicherungsschutzangebote der Lebensversicherung
Unfall-Zusatzversicherung (UZV)
a) Erläutern Sie die Voraussetzungen für den Eintritt des Versicherungsfalles in der UZV und die Art der dann fälligen Leistung.
b) Was besagt die Verkehrsmittelklausel im Rahmen der UZV?
Selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung
a) Erläutern Sie die Voraussetzungen für den Eintritt des Versicherungsfalles und die Art der dann fälligen Leistung.
b) Wann erlischt der Leistungsanspruch?
Versicherungsagent Hilmar Krause erläutert seinen beiden Auszubildenden Thorsten Müller und Carolin Schmalbach in einem Gespräch, dass zur Kundenbetreuung auch die Pflicht gehöre, den Kunden auf Lücken im Versicherungsschutz aufmerksam zu machen. Als Beispiel präsentiert er Ihnen die Vertragsdaten des von der Agentur betreuten Kunden Stefan Plenert. Er beabsichtigt, mit dem Kunden ein Beratungsgespräch zu vereinbaren, an dem die beiden Auszubildenden nicht nur teilnehmen, sondern auch beratend tätig werden sollen.
• Auszug aus den Vertragsdaten
VN: Stefan Plenert
Beruf: angestellter Einkäufer mit Reisetätigkeit Geburtsdatum: 03. Jan. 1974
Versicherungsvertrag: Kapitallebensversicherung auf den Todes- und Erlebensfall
Versicherungsbeginn: 01. Juli 1996 Versicherungsablauf: 01. Juli 2039 Versicherungssumme: 60 000,00€
Zusatzvereinbarungen: keine •
• Arbeitsauftrag
Herr Krause fordert seine Auszubildenden auf, den Vertrag auf mögliche Versorgungslücken hin zu analysieren, die Versorgungslücken zu begründen und den inhaltlichen Ablauf des Beratungsgesprächs zwecks Schließung dieser Versorgungslücken vorzubereiten.
Versetzen Sie sich in die Lage der beiden Auszubildenden und bereiten Sie sich durch stichwortartige Aufzeichnungen auf den Einstieg in das Beratungsgespräch sowie auf den weiteren Ablauf vor.
Für welchen Personenkreis und für welche Zielsetzung eignet sich eine selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung?