Vertragsabschluss
Schon beim Ausfüllen des Versicherungsantrags kann man kostspielige Fehler vermeiden. Die wichtigsten Aspekte sind:
Die Vertragslaufzeit
Man sollte nach Möglichkeit immer die kürzeste Vertragslaufzeit wählen. Für die Sachversicherungen bedeutet dies Einjahresverträge. So ist man flexibler bei einer eventuellen Neugestaltung des Versicherungsschutzes. Die Ausnahme bildet hier die Lebensversicherung, deren Zielsetzung die Altersvorsorge sein sollte.
Jährliche bzw. unterjährliche Zahlungsweise Bezüglich der Zahlungsweise hat der Beitragszahler die Möglichkeiten, zwischen der jährlichen, der halbjährlichen (2% teurer), der vierteljährlichen (3% teurer) und der monatlichen Zahlung (5% teurer) zu wählen.
Die jährliche Zahlungsweise ist meines Erachtens eindeutig zu empfehlen, sofern der Beitragszahler liquiditätsmäßig dazu in der Lage ist. Die Einsparung, bezogen auf den Effektivzins, liegt bei sage und schreibe über 10%. Grundsätzlich sind die Beiträge vor- schüssig zu zahlen.
Die Gesundheitsfragen
Bei den Personenversicherungen, wie zum Beispiel der Lebens-oder Krankenversicherung, werden im Versicherungsantrag so genannte Gesundheitsfragen gestellt. Diese Fragen sollten Sie gewissenhaft beantworten. Stellt nämlich der Versicherer in einem Schadensfall fest, dass die versicherte Person bei der Antragstellung Krankheiten aus der Gegenwart wie aus der Vergangenheit verschwiegen hat, absichtlich oder unabsichtlich, kann dies zu unangenehmen Überraschungen fuhren. Durch die Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht kann der Versicherer nämlich die Versicherungsleistung zu Recht verweigern. Ist man bezüglich seiner Krankheiten unsicher, sollte zumindest der Hausarzt konsultiert werden.
Doppelversicherungen
Es sollte vor dem Neuabschluss einer Versicherung darauf geachtet werden, ob man nicht schon in dieser Sparte ausreichend versichert ist. Doppelt hält nämlich nicht besser, sondern kostet nur das Doppelte.
Versicherungspakete
In den Versicherungspaketen, die auch als Kombiangebot bezeichnet werden, sind meist unwichtige Risiken eingeschlossen. Deshalb sind sie in der Regel unpraktisch und zu teuer.
Alle Verträge bei einer Gesellschaft
Auch wenn eine Versicherungsgesellschaft, ein bestimmtes Risiko betreffend, besonders günstig ist, gilt dies noch lange nicht für die anderen Versicherungssparten. Man sollte sich nur das günstige Angebot herauspicken und die anderen Risiken woanders abdecken.
Versicherungssummen
Die Höhe der Versicherungssummen sollten realistisch gewählt werden. Sie orientieren sich an Einkommen, Vermögen und Umfeld des Versicherten. Es hat überhaupt keinen Sinn, eine geringere Versicherungssumme zu wählen als erforderlich wäre, um die Versicherungsprämie niedrig zu halten. Man wäre dann unterversichert.
Schlussbemerkung
Die richtige und individuelle Vorsorge- und Versicherungsstrategie für sich selbst zu finden, ist eine äußerst schwierige Angelegenheit. Die Thematik an sich und die dynamisch fortschreitende Unübersichtlichkeit der angebotenen Produkte durch die Deregulierung der Finanz- und Versicherungsmärkte steht der Realisierung einer optimalen Produktgestaltung zunächst im Wege. Ohne erstklassige Datenbanksysteme, mit denen die Finanzprodukte und deren unterschiedliche Anbieter analysiert werden können, ist man in der Tat aufgeschmissen.
Ein Beispiel: Sie sehen die Notwendigkeit ein, für sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Welche Gesellschaften sind für diesen Bereich empfehlenswert? Nicht nur der Preis spielt hier eine Rolle, sondern auch das umfangreiche Bedingungswerk! Ähnliches gilt für Kranken- und Lebensversicherungen usw.