Kann Google als Versicherungsgeber betrachtet werden und wie
Der Versicherungsmarkt lockt seit jeher die großen Konzerne an. Bislang wird der Markt von den alten klassischen Versicherungsunternehmen dominiert. Doch das könnte sich schon bald ändern. Die Branche arbeitet nach wie vor Jahrzehnten, die Kunden aber haben heute andere Ansprüche. Das wissen Konzerne wie Google, Facebook und Amazon, die allesamt das Geschäft neu bestimmen wollen und die Karten stehen gut. Wer bei Amazon einkauft, kann mit wenigen Klicks gleich seine Versicherung abschließen. Einfacher, als wir das bisher beim Onlineabschluss kennen.
Schon seit einigen Jahren laufen die Vorbereitungen und Planungen. Experten schätzen, dass diese Pläne in den nächsten Jahren Wirklichkeit werden. Auf Amazon sind jetzt ja schon Versicherungen abzuschließen, meistens mittels Kooperationen mit anderen Versicherungsunternehmen.
Wer würde bei Google eine Versicherung abschließen
Der Gedanke ist zunächst widerspenstig. Doch auf der anderen Seite sehen wir die neue Generation, die mit dem Smartphone aufwächst und ohne diese Geräte nicht mehr leben kann. Schon heute würden fast 40 Prozent eine Versicherung einfach bei Google oder einem anderen Techkonzern abschließen. Die alten Unternehmen in der Branche haben dem wenig entgegenzusetzen und sich auf einen möglichen Wandel noch nicht vorbereitet.
Schon vor einigen Jahren haben Insurtech Unternehmen die Versicherungsbranche erschüttert. Der Herr Kaiser aus der Werbung wurde dabei durch moderne Apps ersetzt. Nur in Deutschland alleine liegt der Umsatz bei 1,4 Milliarden Euro in der Versicherungsbranche. Immer mehr Insurtech Unternehmen, Start-ups kommen dazu, die den Markt auffrischen wollen. Aktuell treten diese Gründungen praktisch als Versicherungsmakler auf, bei denen die Verträge in einer App abgelegt werden können. Es entsteht ein digitaler Versicherungsordner. Der Mehrwert solcher Lösungen ist kaum zu erkennen, dennoch steigen die Nutzerzahlen. Dabei bieten diese Unternehmen eigentlich nichts mehr an, als eine Verwaltung für das Smartphone. Wer es einfacher haben möchte, könnte seine wichtigsten Daten und Verträge einscannen und hätte genau das gleich. Für die klassischen Versicherungsmakler bedeutet aber genau das ein Problem.
Digitalisierung ist ein Muss
Die Versicherungsbranche wandelt sich enorm. Der Kunde will heute keinen Papierkram mehr haben, sondern alles digital. Die bisherigen Innovationen dazu sind noch ziemlich trivial, begeistern aber dennoch viele neue Kunden, vor allem die jüngeren. Die meisten Versicherungsinteressenten wünschen heute keine Beratung mehr, sondern wollen ihre Police mit einem Klick abschließen. Genau das bieten die Insurtech Unternehmen an.
Google bietet ja schon heute Versicherungsvergleiche, doch das reicht dem Konzern längst nicht mehr aus. Es will direkt in den großen Milliarden-Markt einsteigen. Das milliardenschwere Unternehmen Alphabet arbeitet mit Hochdruck daran.
Amazon als Versicherungsgeber
Wird der Versandriese vermehrt Versicherungen direkt anbieten, ist das der Exodus für viele alte Gesellschaften, die schon heute unter finanziellen Problemen leiden und kaum Reserven für neue Konzepte in der Digitalisierung haben. So könnten Versicherung kostenlos als Zugabe für den Kauf von Alexa-Produkten mitvermittelt werden. Auch wandelt sich der Markt. Wer braucht in ein paar Jahren noch eine Kfz-Versicherung? Die selbstfahrenden Autos, die langsam im Kommen sind, werden auch den Versicherungsmarkt ganz neu aufrütteln.
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