Die so genannten Obliegenheiten sind eine Besonderheit des Versicherungsvertragsrechts. Sie verpflichten den Versicherungsnehmer zu bestimmten Verhaltensweisen, damit er den vertraglich festgelegten Versicherungsschutz ungeschmälert oder überhaupt genießt. Das VVG gibt für die Obliegenheit keine Definition an, da es sich um einen interpretationsoffenen Begriff handelt, der zudem durch die Rechtsprechung ständig weiterentwickelt wird. Es handelt sich bei […]
Änderungen des Versicherungsvertrages sind jederzeit einvernehmlich möglich. Da dieses Vorgehen stets der Zustimmung des Kunden bedarf und eine standardisierte Vertragsgestaltung erschwert, sind unter bestimmten Voraussetzungen einseitige Vertragsänderungen gesetzlich zulässig. Als Beispiel diene die Aufnahme von Beitrags- und Summenanpassungsklauseln in die AVB. Klauseln zu Änderungsvorbehalten sind unter anderem deshalb erforderlich, weil nur so mit vertretbarem Aufwand […]
Die folgende Übersicht bietet eine Zusammenstellung der typischen Merkmale der wichtigsten Versicherungszweige und -arten unter Betonung des deutschen Marktes. Die Grobeinteilung folgt dabei der an der Versicherungspraxis orientierten Typisierung im Sinne der Einleitung zu unserem Versicherung-Ratgeber. Obwohl die Versicherungsbedingungen seit 1994 keiner Genehmigungspflicht mehr unterliegen, sind in den meisten Versicherungszweigen unternehmensübergreifend stark vereinheitlichte Leistungsmerkmale weiterhin […]
Historisch betrachtet hat sich das Versicherungswesen in enger Wechselwirkung mit staatlicher Versicherungspolitik entwickelt. Neben der Versicherungsaufsicht, betrifft dies vor allem die Festlegung der rechtlichen Rahmenbedingungen, innerhalb derer sich Versicherung vollzieht. Neben den Rechtsgrundsätzen, die die privatwirtschaftliche Entfaltung der Individualversicherung regeln und auch begrenzen, geschieht dies vor allem durch Maßnahmen, welche die Ziele und Geschäftsgestaltung bestimmter […]
Für den Transfer von Anteilen einer Schadenverteilung vom Erst- auf das Rückversicherungsunternehmen stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Sie können prinzipiell in zwei Rückversicherungsformen unterteilt werden, die proportionale und die nicht-proportionale Rückversicherung. Proportionale und nicht proportionale Rückversicherung (RV) a) Proportionale Rückversicherung Bei der proportionalen Rückversicherung wird zwischen Erst- und Rückversicherungsunternehmen vertraglich ein Teilungsverhältnis für Beiträge und […]
Die bisherigen §§ 179-185 VVG-alt werden in den neuen §§ 178-190 VVG präzisiert und teilweise den allgemeinen Vorschriften für die Schadenversicherung angeglichen. Einige Paragraphen übernehmen Regelungen mit Mustercharakter, die in den Allgemeinen Unfallversicherungs-Bedingungen (AUB) Verbreitung gefunden haben. § 178 VVG definiert ein Unfallereignis dadurch, dass die versicherte Person „durch ein plötzlich von außen auf ihren […]
Wegen ihrer grundsätzlichen Bedeutung für das gesamte Versicherungsvertragsrecht wird in diesem Versicherung-Ratgeber eine tabellarische Zusammenstellung der wichtigsten zwingenden und halbzwingenden Vorschriften des VVG gegeben. Diese Festlegungen gelten für das Massenversicherungsgeschäft. Bei der Versicherung von Großrisiken wird eine hinreichende Sachkenntnis der Vertragsparteien angenommen, sodass in derartigen Fällen Beschränkungen der Vertragsfreiheit unangemessen erscheinen, die betreffenden Vorschriften also […]
Äquivalenzprinzipien finden in verschiedenen wirtschaftlichen Zusammenhängen Anwendung, um die zahlenmäßige (quantitative) Gleichheit qualitativ unterschiedlicher Leistungen auszudrücken. Der Fall des versicherungstechnischen Äquivalenzprinzips (VT-Äquivalenzprinzip) fordert demnach, dass der Barwert (Gegenstandswert) der vom Versicherungsunternehmen voraussichtlich zu erbringenden Leistung dem Barwert der vom Versicherungsnehmer zu erbringenden Leistungsentgelten in Form von Beiträgen entspricht. Während der Laufzeit eines Versicherungsvertrages stimmen die […]
Aus systematischer Sicht ist es sinnvoll, das VT-Äquivalenzprinzip zunächst im engeren Sinne auszulegen; dann entspricht der individuelle Schadenerwartungswert gerade dem für das betreffende Risiko zu leistenden Risikobeitrag als Einmalbeitrag. Dieser finanziert die eigentliche Versicherungsleistung, verstanden als Ausgleich für einen eingetretenen Schaden. Ob es sich dabei um eine Summen- oder Schadenversicherung handelt, beeinflusst nur das Berechnungsverfahren, […]
Beginn des Versicherungsvertrages Für den Beginn eines Versicherungsvertrages sind hauptsächlich drei Zeitpunkte von Bedeutung: • Der formelle Versicherungsbeginn bezeichnet den Zeitpunkt des Vertragsabschlusses. ln der Regel ist dies das Datum der Annahme-(Erklärung) durch den Versicherer. • Mit dem technischen Versicherungsbeginn setzt die Beitragszahlungspflicht des Versicherungsnehmers ein. Durch die erstmalige Beitragszahlung (Einlösebeitrag) muss der Versicherungsvertrag eingelöst […]
Das Geschäft von Versicherungsunternehmen befasst sich mit dem materiellen Schutz vor Risiken. Der Begriff des Risikos steht für die Möglichkeit von Schadenereignissen, die zwar nicht exakt vorhergesagt, trotzdem aber mathematisch beschrieben und dadurch messbar gemacht werden können. Im ersten Abschnitt dieses Artikels wird diese Definition verfeinert und anschließend gezeigt, wie Risiken beschrieben und gemessen werden […]
1. Welches sind die wesentlichen Rechtsquellen bei der Abwicklung von Versicherungsgeschäften? 2. Wer sind die Hauptbeteiligten am Versicherungsvertrag? 3. Welche Beziehungen bestehen zwischen den Hauptbeteiligten am Versicherungsvertrag? 4. Was bedeutet die Deregulierung des Versicherungsmarktes und wie wirkt sie sich aus? 5. Was regelt die EU-Vermittlerrichtlinie und wie erfolgte‘ ihre Umsetzung in deutsches Recht? 6. Welche […]