Für den Transfer von Anteilen einer Schadenverteilung vom Erst- auf das Rückversicherungsunternehmen stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Sie können prinzipiell in zwei Rückversicherungsformen unterteilt werden, die proportionale und die nicht-proportionale Rückversicherung. Proportionale und nicht proportionale Rückversicherung (RV) a) Proportionale Rückversicherung Bei der proportionalen Rückversicherung wird zwischen Erst- und Rückversicherungsunternehmen vertraglich ein Teilungsverhältnis für Beiträge und […]
Die bisherigen §§ 179-185 VVG-alt werden in den neuen §§ 178-190 VVG präzisiert und teilweise den allgemeinen Vorschriften für die Schadenversicherung angeglichen. Einige Paragraphen übernehmen Regelungen mit Mustercharakter, die in den Allgemeinen Unfallversicherungs-Bedingungen (AUB) Verbreitung gefunden haben. § 178 VVG definiert ein Unfallereignis dadurch, dass die versicherte Person „durch ein plötzlich von außen auf ihren […]
Wegen ihrer grundsätzlichen Bedeutung für das gesamte Versicherungsvertragsrecht wird in diesem Versicherung-Ratgeber eine tabellarische Zusammenstellung der wichtigsten zwingenden und halbzwingenden Vorschriften des VVG gegeben. Diese Festlegungen gelten für das Massenversicherungsgeschäft. Bei der Versicherung von Großrisiken wird eine hinreichende Sachkenntnis der Vertragsparteien angenommen, sodass in derartigen Fällen Beschränkungen der Vertragsfreiheit unangemessen erscheinen, die betreffenden Vorschriften also […]
Äquivalenzprinzipien finden in verschiedenen wirtschaftlichen Zusammenhängen Anwendung, um die zahlenmäßige (quantitative) Gleichheit qualitativ unterschiedlicher Leistungen auszudrücken. Der Fall des versicherungstechnischen Äquivalenzprinzips (VT-Äquivalenzprinzip) fordert demnach, dass der Barwert (Gegenstandswert) der vom Versicherungsunternehmen voraussichtlich zu erbringenden Leistung dem Barwert der vom Versicherungsnehmer zu erbringenden Leistungsentgelten in Form von Beiträgen entspricht. Während der Laufzeit eines Versicherungsvertrages stimmen die […]
Aus systematischer Sicht ist es sinnvoll, das VT-Äquivalenzprinzip zunächst im engeren Sinne auszulegen; dann entspricht der individuelle Schadenerwartungswert gerade dem für das betreffende Risiko zu leistenden Risikobeitrag als Einmalbeitrag. Dieser finanziert die eigentliche Versicherungsleistung, verstanden als Ausgleich für einen eingetretenen Schaden. Ob es sich dabei um eine Summen- oder Schadenversicherung handelt, beeinflusst nur das Berechnungsverfahren, […]
Beginn des Versicherungsvertrages Für den Beginn eines Versicherungsvertrages sind hauptsächlich drei Zeitpunkte von Bedeutung: • Der formelle Versicherungsbeginn bezeichnet den Zeitpunkt des Vertragsabschlusses. ln der Regel ist dies das Datum der Annahme-(Erklärung) durch den Versicherer. • Mit dem technischen Versicherungsbeginn setzt die Beitragszahlungspflicht des Versicherungsnehmers ein. Durch die erstmalige Beitragszahlung (Einlösebeitrag) muss der Versicherungsvertrag eingelöst […]
Das Geschäft von Versicherungsunternehmen befasst sich mit dem materiellen Schutz vor Risiken. Der Begriff des Risikos steht für die Möglichkeit von Schadenereignissen, die zwar nicht exakt vorhergesagt, trotzdem aber mathematisch beschrieben und dadurch messbar gemacht werden können. Im ersten Abschnitt dieses Artikels wird diese Definition verfeinert und anschließend gezeigt, wie Risiken beschrieben und gemessen werden […]
1. Welches sind die wesentlichen Rechtsquellen bei der Abwicklung von Versicherungsgeschäften? 2. Wer sind die Hauptbeteiligten am Versicherungsvertrag? 3. Welche Beziehungen bestehen zwischen den Hauptbeteiligten am Versicherungsvertrag? 4. Was bedeutet die Deregulierung des Versicherungsmarktes und wie wirkt sie sich aus? 5. Was regelt die EU-Vermittlerrichtlinie und wie erfolgte‘ ihre Umsetzung in deutsches Recht? 6. Welche […]
Die Preisbestimmung für Versicherungsleistungen (Beitragskalkulation) unterscheidet sich aus mehreren Gründen von derjenigen in klassischen Produktionsgewerben (vgl. Bruhn / Meffert). Besonders zu beachten ist: • Der Versicherungsgedanke beruht wesentlich auf statistischen und wahrscheinlichkeitstheoretischen Aussagen. Der Preis für Versicherungsschutz repräsentiert daher nicht tatsächliche, sondern voraussichtliche Sachverläufe. • Der immaterielle Charakter eines Versicherungsproduktes bewirkt, dass in erster Linie […]
Eine wichtige Rolle bei der Abwicklung des Versicherungsgeschäfts spielt der Versicherungsaußendienst, der all diejenigen Personen umfasst, die außerhalb der zentralen und regionalen Verwaltungen eines Versicherungsunternehmens tätig sind und den unmittelbaren Kundenkontakt herstellen und halten. Die Aufgaben des Außendienstes bestehen darum vor allem in • der Vermittlung von Versicherungsverträgen, also in Beratungs- und Vertriebsleistungen, teilweise in […]
Das Versicherungsgeschäft kann anhand verschiedener Kriterien nach Typen zusammengefasst werden. Die Abgrenzung ist dabei in den wenigsten Fällen trennscharf, es treten also innerhalb der nachfolgend vorgestellten Begriffspaare Überschneidungen auf. Trotzdem haben sich diese Begriffe für praktische Belange durchgesetzt. Kriterien der Typisierung von Versicherungen (V) • Das wichtigste Kriterium betrifft die Unterscheidung nach der sozialpolitischen Zielsetzung; […]
Der vom Versicherungsunternehmen zu erbringende Leistungskatalog ist im Laufe der letzten Jahrzehnte erheblich erweitert worden. Zu seiner hauptsächlichen Pflicht, bei Eintritt eines Versicherungsfalles eine vereinbarte oder sich aus dem Schaden ergebende Geld- oder Sachleistung zu erbringen, sind Zusatzpflichten getreten, die vor allem den Belangen der Verbraucher als Versicherungsnehmern entgegenkommen sollen, nämlich: • Informationspflichten vor Abschluss […]