Die Aufbauorganisation im Versicherungsunternehmen vereinigt allgemeine betriebswirtschaftliche Aufbauelemente mit versicherungsspezifischen Eigenheiten, die sich aus den Erfordernissen des Versicherungsgeschäftes ergeben. Alle im vorangegangenen Abschnitt vorgestellten aufbauorganisatorischen Grundprinzipien finden sich auch in Versicherungsunternehmen, müssen aber an die Anforderungen des Versicherungsgeschäftes angepasst werden, insbesondere an die Unterteilung in einen Außendienst und einen Innendienst. Abgrenzung von Außen- und Innendienststrukturen […]
Der Vertrieb von Versicherungsprodukten wird in der Regel nicht zentral, sondern über dezentral organisierte Vertriebswege abgewickelt. Ein Vertriebsweg (auch Vertriebskanal) fasst dabei ihrem Wesen nach gleichartige Absatzorgane zusammen, die das eigentliche Absatzverfahren vor Ort gestalten. Das einzelne Absatzorgan definiert sich durch ein charakteristisches Bündel aus Produktionsfaktoren sowie durch seine rechtliche und wirtschaftliche Stellung gegenüber Versicherungsunternehmen […]
Die Ziele in Versicherungsunternehmen lassen sich grob in allgemeine betriebswirtschaftliche und versicherungsspezifische Ziele unterteilen, die sich aus dem besonderen Charakter des Versicherungsgeschäftes ergeben. Zu den allgemeinen betriebswirtschaftlichen Zielen gehören die Gewinnerzielung, das Wachstum des Unternehmens und die Unternehmenswertsteigerung, im weiteren Sinne aber auch das Ziel einer langfristigen Unternehmenserhaltung. Das Streben nach einer optimalen Bedarfsdeckung für […]
Unter dem wirtschaftlichen Erfolg (genauer: finanzwirtschaftlichen Erfolg) eines Versicherungsunternehmens soll im Folgenden die Fähigkeit des Unternehmens verstanden werden, seine Gewinnziele zu erreichen. Alle vorgestellten Kennzahlen sind Instrumente zur Messung eines relativen finanzwirtschaftlichen Erfolges, bei dem eine finanzwirtschaftliche Absolutgröße des Erfolges in Relation zur Gesamtgröße des Unternehmens betrachtet wird. Hierdurch sind insbesondere objektive Vergleiche mit anderen […]
Asset-Liability-Management (kurz ALM) ist ein Oberbegriff für eine Vielzahl von Strategien und Methoden zur mehr oder minder simultanen Steuerung der Aktiv- und Passivseite einer Bilanz (auch Aktiv-Passiv-Steuerung) und damit des ganzen Unternehmens. Obwohl ALM nicht speziell für die Belange der Versicherungswirtschaft entwickelt worden ist, eignet es sich in besonderer Weise zur Unternehmensführung in Versicherungsunternehmen, da […]
Jahresabschluss im Versicherungsunternehmen Der Jahresabschluss im Versicherungsunternehmen dient hauptsächlich der Erfüllung gesetzlicher Offenlegungspflichten, hat im weiteren Sinne aber auch die Aufgabe einer Erfolgsrechnung. Er richtet sich generell an alle Stakeholder des Versicherungsunternehmens, primär an die Anteilseigner (vor allem, wenn diese direkt am Unternehmenserfolg beteiligt sind wie in Versicherungs-Aktiengesellschaften), die Öffentlichkeit, die Unternehmensführung, die Versicherungsaufsicht und […]
Öffentlich-rechtliche Versicherungsunternehmen sind in ihren Unternehmenszielen VVaG sehr ähnlich, vor allem in der Betonung der Bedarfsdeckungsziele gegenüber Gewinn- und Wertsteigerungszielen. Im Unterschied zu VVaG geht ihre Gründung jedoch nicht auf eine Gemeinschaft Gleichgesinnter, sondern auf eine Initiative staatlicher Stellen zurück, in der Regel auf Regenten ehemaliger deutscher Territorien seit dem 18. Jahrhundert. Mit dem Ende […]
In diesem Abschnitt werden die versicherungsunabhängigen Grundlagen des Konzernwesens im Überblick dargestellt. Hierzu gehören vor allem die allgemeinen betriebswirtschaftlichen Ursachen der Konzernbildung sowie die unterschiedlichen rechtlichen und wirtschaftlichen Instrumente, derer sich Unternehmen bedienen, um Konzerne zu bilden. Die beiden wichtigsten Grundformen von Konzernen, der Gleichordnungskonzern und der Unterordnungskonzern, werden in diesem Versicherung-Artikel vorgestellt. Beide Varianten […]
Die zahlreichen gesamtwirtschaftlichen Aufgaben des Wirtschaften im Versicherungsunternehmen bringen es mit sich, dass der Gesetzgeber ein vitales Interesse an wirtschaftlich soliden und auf dauerhafte Erhaltung ausgerichteten Versicherungsunternehmen hat. Aus diesem Grund hat die Versicherungsaufsicht in Deutschland im Laufe der Zeit einen relativ strengen rechtlichen Rahmen für Versicherungsunternehmen geschaffen. Hauptquelle dieser Vorgaben ist das Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG), […]
Die Versicherungswirtschaft kann einschließlich ihrer Vorläufer mittlerweile auf eine Geschichte von einigen Jahrtausenden zurückblicken, der folgende tabellarische Überblick soll dem Leser eine Reihe besonders wichtiger historischer Meilensteine vergegenwärtigen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Entwicklung des privaten Versicherungswesens in Deutschland, ein Anspruch auf Vollständigkeit wird nicht erhoben. 18. Jh. v.Chr. Im Codex Hammurabi findet sich […]
Die Versicherungswirtschaft in Deutschland unterliegt einer relativ strengen staatlichen Versicherungsaufsicht, die vor allem die unbedingte Verlässlichkeit des Gutes Versicherung in den Mittelpunkt stellt. Versicherungsrecht wird in weiten Teilen als ein Schutzrecht des Versicherungsnehmers interpretiert, dessen langfristige finanzielle Ansprüche den besonderen Schutz des Gesetzgebers genießen. Daneben spielen auch makroökonomische Überlegungen eine wichtige Rolle bei der Definition […]
Makler Der selbstständige (Versicherungs-)Makler ist nach Farny der Prototyp des rechtlich und wirtschaftlich unabhängigen Versicherungsvermittlers und bildet damit ein unternehmensfremdes Absatzorgan. In gewisser Weise kann der Makler auch als Beschaffungsorgan des Versicherungsnehmers verstanden werden, da die Absatzinitiative in der betriebswirtschaftlichen Realität oftmals vom Versicherungsnehmer ausgeht, der dem Makler einen Maklerauftrag erteilt. Gleichzeitig ist es dem […]