Allenfalls lohnend für Ältere
Von einer privaten Rentenversicherung ist insbesondere jungen Leuten abzuraten. Für Ältere um die 60 Jahre kann sich eine Rentenversicherung per Einmalzahlung lohnen, bei der die Rentenzahlung (Leibrente) sofort beginnt.
Prinzip Kapitallebensversicherung in neuem Gewand
Die private Rentenversicherung ist eigentlich ein reiner Sparvertrag, keine Versicherung. Sie zahlt ab einem vereinbarten Termin eine monatliche Rente. Wer ein Kapitalwahlrecht vereinbart hat, kann bei Ablauf des Vertrages auch die einmalige Auszahlung einer bestimmten Kapitalsumme (Ablaufleistung) verlangen. Garantiert ist wie bei der Kapitallebensversicherung jeweils nur ein Teil der Auszahlung, der Garantiezins auf den Sparanteil liegt bei 2,25 Prozent (Stand 2010). Die so genannte Überschussbeteiligung ist unsicher. Bei der Privatrente gibt es zwei Formen. Bei der Sofortrente wird einmalig ein größerer Betrag in die Rentenversicherung eingezahlt. Damit können ältere Menschen sofort einen Anspruch auf eine monatliche Rentenzahlung erwerben. Das kann sich lohnen bei guter Gesundheit und damit der Aussicht auf ein langes Leben. Bei der aufgeschobenen Rente dagegen wird über viele Jahre zum Beispiel monatlich eingezahlt. Die Zahlung wird aufgeschoben – meist erfolgt sie ab dem Eintritt ins Rentenalter. Bei Tod vor Eintritt des Rentenalters erhalten die Erben meist nur die eingezahlten Beiträge zurück. Nach Rentenbeginn haben die Erben grundsätzlich keine Ansprüche. Es kann jedoch vereinbart werden, dass die Rente noch mehrere Jahre an die Erben weiter gezahlt wird. Man spricht hier von der so genannten Rentengarantiezeit. Ebenso kann vereinbart werden, dass die Rente an den Hinterbliebenen Partner weitergezahlt wird. Diese Zusatzleistungen schmälern allerdings die Rentenhöhe, Letztlich funktioniert die private Rentenversicherung nach den gleichen Prinzipien wie die Kapitallebensversicherung. Versicherten-gelder sind nicht von Unternehmensgeldern getrennt. Sie können daher zum Teil in stillen Reserven verschwinden. Zudem ist die private Rentenversicherung sehr unflexibel Wer sich einmal, womöglich langfristig gebunden hat, kommt aus unattraktiven Verträgen nur mit Verlust wieder heraus.
Niedrige Renditen mit vorprogrammierten Kürzungen
Seit die Kapitallebensversicherung in Verruf geraten ist und die Versorgungslücken bei der Rente immer größer werden, werden verstärkt private Rentenversicherungen angeboten. Dabei wird gern mit dem Hinweis auf eine höhere Rendite geworben, weil der Todesfallschutz entfällt. So richtig diese Überlegung in der Theorie ist, als so falsch hat sie sich in der Praxis erwiesen. Hinsichtlich der Rendite gelten grundsätzlich die Aussagen zur Kapitallebensversicherung. Mehr noch: Im Vergleich zur Kapitallebensversicherung sind die Überschüsse sogar oft noch niedriger ausgefallen Der Grund ist die steigende Lebenserwartung. Das führt dazu, dass die Versicherungsunternehmen die Rentenzahlungen langer als erwartet erbringen müssen. Die ursprünglichen Überschussversprechen, die auf den Sterbetafeln mit einer niedrigeren Lebenserwartung beruhen, müssen nach unten korrigiert werden. Die Garantierente bleibt zwar erhalten, aber die Überschussrenten werden gekürzt. Diese Veränderungen wirken sich umso negativer aus, je jünger der Sparer bei Vertragsabschluss ist. Wegen dieser Ungewissheiten sind Renditeberechnungen kaum möglich. Bei Neuverträgen ab 2005 muss bei einer einmaligen Auszahlung die Hälfte der Erträge versteuert werden, wenn das Geld erst ab dem 60. Lebensjahr verfügbar ist und der Vertrag mindestens zwölf Jahre läuft. Ist das Geld früher verfügbar und/oder besteht der Vertrag noch keine zwölf Jahre, wird der volle Ertrag versteuert. Entscheidet sich der Steuerpflichtige dagegen für eine (lebenslange) Rente, so ist diese weiterhin nur mit dem so genannten Ertragsanteil zu versteuern Die Ertragsanteile wurden ab dem Jahr 2005 um ca. ein Drittel gesenkt, Der Ertragsanteil für einen 65-Jährigen beträgt damit z.B. ab 2005 nur noch 18 Prozent (vorher: 27 Prozent), Dies gilt sowohl für bestehende als auch für neu abgeschlossene Rentenversicherungen.
Keine Gesundheitsprüfung
Eine Gesundheitsprüfung findet nicht statt, da ein schlechter Gesundheitszustand das Sterberisiko erhöht und damit für das Versicherungsunternehmen die Leistungsdauer verkürzt.
→ Eine Privatrente lohnt sich allenfalls für Ältere, die unmittelbar vor der Rente stehen und sich berechtigte Hoffnung auf ein langes Leben machen können. Von folgenden Gesellschaften können Sie sich Angebote einholen, wenn Sie sich in dieser Situation befinden:
• Allianz, ASSTEL, Cosmos, Debeka, EUROPA, R+V Versicherung AG, VOLKSWOHL BUND