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Test und Lernsituationen zu Schaden- und Leistungsmanagment

Vierfache Mutter stirbt im Feuer
Ratingen Fassungslos schauen Anwohner auf das Fenster, aus dem dichter Rauch nach außen dringt. Es ist kurz vor 13 Uhr, als die Ratinger Feuerwehr zu einem Hochhaus im Stadtteil Tiefenbroich ausrückt. Die Einsatzkräfte finden in einer Woh-nung im vierten Obergeschoss die Leiche einer 34-jährigen Frau. Wie sich später herausstellt, hinterlässt die Deutsche vier Kinder: Zwillinge im Alter von 15 Jahren, ein elf- sowie ein vierjähriges Kind.

Insgesamt werden acht Personen in nahe liegende Krankenhäuser gebracht. Ein Notfallseelsorger nimmt sich der Kinder an, die noch nicht wissen, dass ihre Mutter tot ist. Ratingens Bürgermeister Harald Birkenkamp eilt an den Einsatzort und verspricht, dass sich Mitarbei¬ter des Jugendamtes um die Kinder kümmern werden. Sie werden im Klinikum Niederberg medizinisch versorgt“, meint der Bürgermeister am Abend. Die vierfache Mutter lebte alleine in der Wohnung, war vom Vater der Kinder geschieden worden. Die Polizei nahm Kontakt zu dem Mann auf, der nicht in Ratingen lebt.

Wie es zu dem Feuer kommen konnte, war bis gestern Abend unklar. Fest steht: Eine Anwohne¬rin hatte Rauch im Treppenhaus bemerkt und daraufhin die Feu¬erwehr alarmiert. Als die Wehr eintrifft, steht die Wohnung der 34-jährigen toten Mieterin in Flam¬men. Anwohnerin Magdalena W., die das Feuer bemerkt hat, ist froh, dass „wir rechtzeitig aus dem Haus gekommen sind“. Bereits im vergangenen Jahr hatte es ein folgenreiches Feuer in einem Ratinger Hochhaus gege¬ben, damals brannte es im Stadt¬teil West. Dort waren zwei Frauen an Rauchvergiftung gestorben. Die Feuerwehr fand die Leichen im Flur und auf dem Balkon.
Rheinische Post 21. Aug. 2007

• Arbeitsauftrag
1. Stellen Sie zunächst fest, von welchen Gefahren Einzelpersonen, Familien und Haushalte grundsätzlich bedroht sind.

2. In dem jährlich erscheinenden Jahrbuch des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) finden sich u. a. Tabellen und Zahlenmaterial über die Schadenentwicklung und den Schadenbedarf in der Schadens-, Vermögens- und Kraftfahrtversicherung. Das Jahrbuch kann kostenlos im Internet heruntergeladen werden (gdv*de).
Ermitteln Sie anhand der Angaben im GDV zur Schadenversicherung
a) bei welcher versicherten Gefahr die meisten Schäden eintreten,
b) bei welcher Gefahr der Schadenaufwand pro Schadenfall am höchsten ist.

3. Die Gefahr Feuer hat seit jeher den Menschen und sein Eigentum bedroht und Vorsorge ist deshalb angezeigt. Im Internet gibt es hierzu eine Vielzahl von Informationen. Unten ist eine kleine Auswahl wiedergegeben. Recherchieren Sie nach weiteren Adressen für Informationen im Internet und bearbeiten Sie dann die nachstehenden Aufgaben:
a) Ermitteln Sie die häufigsten Schadenursachen bei Wohnungsbränden.
b) Jährlich kommen bei Wohnungsbränden in der Bundesrepublik Deutschland, ca. 800 Menschen ums Leben. Es wird deshalb dringend zur Anschaffung von Rauchmeldern geraten. Stellen Sie fest, woran die meisten Menschen bei Bränden sterben und warum Rauchmelder Leben retten können.
c) Welche Maßnahmen kann jede Privatperson grundsätzlich zur Verhütung von Brandschäden treffen?
d) Erstellen Sie ein Merkblatt, wie sich eine Privatperson, auch unter dem Gesichtspunkt der Schadenminderung, im Brandfall verhalten sollte.

• Hilfmittel
Lehrbuch, Proximus Versicherungsbedingungen, Recherchen im Internet
• Ausgewählte Internetadressen
gdv*de
feuerwehr-verden*de
mi.brandenburg*de

Wer muss das bezahlen….?
Familie Bernhardt wohnt in 33739 Bielefeld, Goethestr. 25 im Erdgeschoss des eigenen Zweifamilienhauses. Im Obergeschoss wohnt die betagte Schwiegermutter von Herrn Bernhardt, Frau Else Toschek als Mieterin. Während eines Familieneinkaufbummels dringen plötzlich große Wassermengen aus der Wohnung von Frau Toschek in ihre Wohnung ein. Frau Toschek wollte baden und hatte deshalb den WasserKorda der Badewanne aufgedreht. Durch einen Telefonanruf ihrer Freundin, die sich mit ihr zum Cafebesuch verabreden will, hat sie an die Badewanne im Moment nicht mehr gedacht. Das überlaufende Wasser verursacht umfangreiche Hausrat- und Gebäudeschäden. Familie Bernhardt hat eine Wohngebäude- und eine Hausratversicherung bei der Proximus Versicherung.

Frau Toschek hat ihren Hausrat ebenfalls bei der Proximus Versicherung versichert. Ferner unterhält sie eine Privat-Haftpflichtversicherung bei der EuroStar Versicherung. Familie Bernhardt und Frau Toschek bitten Sie, den Schaden zu besichtigen und Sie über die Entschädigung aufzuklären. Sie stellen folgende Schäden fest:

Wohnbereich Familie Bernhardt
– Das Wasser ist durch die Decke ins Erdgeschoss eingedrungen und hat den Personalcomputer im ausschließlich beruflich genutzten Arbeitszimmer von Herrn
Bernhardt zerstört Neuwert: 1 500,00 €).
– Im Wandschrank des Schlafzimmers sind Kleider durchnässt und dadurch teilweise verfärbt worden (Senken 300,00 €).
– Das Holz des Kleiderschrankes ist teilweise aufgequollen. Der Schrank muss durch einen Tischler repariert werden geschätzte Kosten ca. 400,00 €).
– Ein wertvolles Ölgemälde, dass an der Wand hing, wird zerstört, ebenso ein daneben hängendes Aquarell, das ein Freund ausgeliehen hatte (Schaden 35
000,00 €).
– Die Briefmarkensammlung von Herrn Bernhardt winNyrößten teils zerstört (Schaden 2 000,00 €).
– Wasser ist auch bis in den Keller vorgedrungen und hat die Steuerungsanlage der Heizung zerstört (Schaden: 2 000,00 €)

Wohnbereich von Frau Toschek
– Das Wasser hat einen Kurzschluss am Fernsehgerät im Schlafzimmer verursacht, da die Kabel bis zum Boden reichten. Das Gerät ist nicht mehr reparabel (Schaden
800,00 €).
– Der Parkettboden im Schlafzimmer, das direkt neben dem Bad liegt, ist aufgequollen. Die Tapete im Schlafzimmer hat sich im Sockelbereich gelöst und verfärbt. Die Tür zum Bad ist ebenfalls unten aufgequollen.

• Auszug aus dem Vertragsspiegel der Familie Bernhardt

Hausratversicherung
Versicherungsnehmer:Werner Bernhardt, Goethestr. 25, 33739 Bielefeld
Versicherungssumme:62 500,00 € (100 qm Wohnfläche)
Versicherte Gefahren:F, ED, LW, St/H
Versicherungsbeginn:01. März 2004
Besondere Vereinbarungen:Unterversicherungsverzichtsklausel 7712
Wohngebäudeversicherung
Versicherungsnehmer:Werner Bernhardt, Goethestr. 25, 33739 Bielefeld
Versicherungssumme 1914:20 000,00 M
Versicherte Gefahren:F, LW, St/H
Versicherungsbeginn:01. Januar 2004
Besondere Vereinbarungen:keine

• Auszug aus dem Vertragsspiegel von Frau Toschek
Hausratversicherung
Versicherungsnehmerin: Else Toschek, Goethestr. 25, 33739 Bielefeld
Versicherungssumme: 35 000,00 € (100 qm Wohnfläche)
Versicherte Gefahren: F, ED, LW, St/H
Versicherungsbeginn: 01. August 2004
Besondere Vereinbarungen: keine

Die Besichtigung ergab, dass Frau Toschek diverse teure Möbel von ihrer Schwester geerbt hat. Der Gesamtwert des Hausrats beträgt schätzungsweise 50 000,00 €.

• Arbeitsauftrag
Prüfer! Sie, ob für die Schäden Versicherungsschutz besteht und stellen Sie auch die voraussichtliche Entschädigungshöhe fest. Begründen Sie den Kunden gegenüber Ihre Feststellungen und stellen Sie das weitere Regulierungsverfahren auch unter Berücksichtigung der Kundenbindung dar.

• Hilfmittel
Lehrbuch, Bedingungswerk 1 Proximus Versicherung

Nov 26, 2015gesundhe-admin
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