Versicherung elektronisch verwalten – lohnt sich oder nicht
Diese Frage haben wir uns auch gestellt. Wir alle wissen, das Apps nicht wirklich so sicher sind und es beim Thema Datenschutz immer wieder große Fragen gibt. Auf der anderen Seite haben wir es aber gerade selbst erlebt. Wir sind umgezogen und meldeten unserer Hausratversicherung die neue Adresse per Email. Nach 4 Wochen kam dann endlich ein Dokument, das wir ausfüllen sollten. Gesagt, getan und gleich sicherheitshalber per Fax versandt. Dann plötzlich. 4 Wochen später reklamierte die Versicherung, übrigens eine der größten, das die Dokumente immer noch da sein. Erneut schickten wir die Unterlagen, dieses Mal per Email Anhang. Nun, zwei Wochen später gibt es immer noch keine Eingangsbestätigung. Die Tele-Hotline sagt: Bitte warten Sie … ein Sachbearbeiter … Das war vor 15 Minuten.
Nach diesem Vorfall bewerten wir die elektronische Verwaltung anders und es kann durchaus Sinn machen, spezielle Apps zu nutzen, um gewisse Vorgänge zu vereinfachen, vor allem beim Zeitablauf. Aber was ist wirklich möglich und wann lohnt sich das?
Versicherung elektronisch verwalten – Die Apps
Mittlerweile gibt es viele Fintechs. Das sind Unternehmen, die von bestehenden Strukturen profitieren und sich sozusagen draufschalten. Wir erleben das vor allem bei Bankkonten. Der Ruf ist noch ziemlich zweifelhaft, da unklar ist, wie diese neuen Fintechs mit unseren Daten umgehen. Immerhin sind die meisten Leistungen kostenlos und die Daten sind das wertvollste Gut dieser neuen Startups.
Dennoch gibt es einige Versicherungen, die eigene Apps anbieten. Diese sollten bevorzugt genutzt werden. Denn die externen Finanzdienstleister empfehlen gerne mit ihren Apps neue Verträge und natürlich hört sich das gut an. Sinn macht das aber in den wenigsten Fällen. Andernfalls können die regelmäßigen Angebote auch Anlass geben, die alten Versicherungen einmal zu prüfen.
Was bei Fintechs beachten soll
Momentan sind überall die neuen Fintechs zu beobachten. Das Geld bei den Investoren sitzt locker und so wachsen die Startups wie Unkraut aus dem Boden. 80 Prozent der Anbieter werden aber in den nächsten Jahren verschwinden oder übernommen werden. Wenn es unbedingt ein Fintech sein soll, achten Sie darauf, welche Vollmachten Sie diesem Unternehmen geben. Keinesfalls sollten Sie eine Maklervollmacht erteilen!
Bis die Versicherungen digitalisiert sind, dauert es meistens einige Tage, manchmal auch bis zu 3 Wochen. Das Fintech fordert die Unterlagen bei der Versicherungsgesellschaft zunächst an. Hier muss Ihnen natürlich auch klar sein, das nun Dritte Zugriff auf Ihre Versicherungsunterlagen haben. Bequemlichkeit hat eben auch ihren Preis. Zeit und Geld sparen durch Apps und die elektronische Verwaltung ist natürlich gegeben. Dafür hat nun aber auch jemand anders noch Zugriff.
Versicherung-Angebote von Fintechs lohnen kaum
Die reine digitale Verwaltung der Versicherungen bringt den Unternehmen natürlich kaum bis kein Geld. Die Einnahmen werden über Zusatzprodukte und natürlich über weitere Versicherungsangebote generiert. Ein Makler wird aber kaum ein günstiges Angebot unterbreiten können. Ein Großteil des Geschäfts läuft meistens über die Maklervollmacht. Ohne ein solches Mandat lassen sich viele Apps gar nicht erst nutzen. In diesem Fall sollten Sie die Anwendungen löschen. Eine Maklervollmacht sollte immer vermieden werden.
Am Ende muss sich jeder nun selbst darüber Gedanken machen, wie viel ihm die Bequemlichkeit der elektronischen Verwaltung am Ende wert ist, bzw. welche Daten er dafür preisgeben möchte.
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