Er war berühmt als Vater und Gatte, der Leben und Sterben und Diebstahl und Brand
versicherungsrechtlich geregelt hatte. Er hatte das Schicksal glatt in der Hand. (Erich Kästner)
Jeder Versicherungskunde sollte sich zunächst fragen, welcher Versicherungstyp er eigentlich ist. Dafür sind nicht nur objektive Faktoren wie Alter, Beruf, Einkommen und Vermögen entscheidend, sondern vor allem auch die individuelle Bereitschaft, Risiken selbst zu übernehmen. Grundsätzlich können drei Typen unterschieden werden.
Typ 1: Ich will so wenig Policen wie möglich
Dieser Typ will nur die wichtigsten Risiken durch einen Versicherer abdecken und möglichst viel Prämie sparen. Für ihn reicht der Grundschutz: Krankenversicherung (gesetzlich oder privat), Privathaftpflichtversicherung, evtl. Berufshaftpflicht oder Tierbesitzer- und Öltankhaftpflicht, Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung (Pflicht), Teilkasko gegen Diebstahl und Feuer, Vollkasko bei Neuwagen, Gebäudefeuerversicherung (falls die Banken dies bei einer Finanzierung verlangen). Berufsanfänger sollten auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen.
Typ 2: Ich möchte einen umfassenden Versicherungsschutz
Der mittlere Typ möchte nicht nur das Notwendigste aus dem Grundschutz, sondern auch noch einen Aufbauschutz haben.
Die wichtigsten privaten Versicherungen im Überblick | ||
Bedeutung | Beurteilung der Leistung | |
Haftpflicht | sehr wichtig | sehr gut |
Gebäude | sehr wichtig | gut |
Berufsunfähigkeit | sehr wichtig | gut |
Hausrat | wichtig | befriedigend |
Leben | ||
Risiko | je nach Familienstand | gut je nach Summe |
Kapital | nicht notwendig, individuelle Entscheidung | mäßig, große Leistungsunterschiede, hoher Verlust bei vorzeitiger Kündigung |
Leibrente | individuelle Entscheidung | befriedigend |
Sterbegeld | unwichtig | schlecht |
Pflegeversicherung | wichtig | befriedigend |
Unfall | ||
Invalidität | weniger wichtig | besser Berufsunfähigkeit versichern |
Tod | weniger wichtig | besser Risiko-Lebensversicherung |
Krankenhaustagegeld/ Tagegeld | wichtig für Selbständige | befriedigend |
Kranken | ||
Vollversicherung | wichtig für Besserverdiener | gut, Selbstbeteiligung empfohlen, Ausschlüsse |
Zusatzversicherung | unwichtig | befriedigend |
Krankenhaustagegeld | unwichtig | befriedigend |
Tagegeld | wichtig für Nichtversicherungspflichtige | gut |
Rechtsschutz Verkehrs-RS | wichtig | mäßig |
Familien- und Verkehrs-RS | weniger wichtig | befriedigend |
Reisegepäck | unwichtig | schlecht, kaum Deckung |
Kraftfahrzeug Haftpflicht | obligatorisch | gut |
Teilkasko | empfehlenswert | gut, aber nur mit Selbstbeteiligung |
Vollkasko | nur bei Neuwagen | befriedigend |
Insassenunfall | überflüssig | schlecht, nur Gewinn für Versicherung |
Schutzbrief | weniger wichtig | befriedigend |
Dazu gehören: Berufsunfähigkeitsversicherung, Hausratversicherung und eventuell Kranken- und Unfalltagegeldversicherung. Typ 2 wird auch über den Abschluss einer Lebensversicherung (Risiko-oder Kapital-) nachdenken.
Typ 3: Ich möchte möglichst jedes Risiko versichert haben
Der Luxustyp möchte alles haben: Komfort und Sicherheit. Seine Policen füllen einen ganzen Aktenordner. Für ihn kommt zusätzlich als Ergänzung zum Grund- und Aufbauschutz in Frage: Unfallversicherung, Rechtsschutz, eine gute Krankenhauszusatzversicherung, Reiseversicherungen, Autoschutzbrief. Vor Überflüssigkeiten wie einer Insassenunfallversicherung oder Sterbegeldversicherung sollte aber auch er zurückschrecken.