Die Info in unserem Versicherungsratgeber können verständlicherweise nicht alle Fragen einzelner Verbraucher beantworten – oder nicht ausführlich genug. Deshalb die folgenden Hinweise, die den Versicherten helfen können, die ungelöste Versicherungsprobleme haben: Es gibt gerichtlich zugelassene Versicherungsberater, die gegen Honorar unabhängigen Rat erteilen, also keine Versicherungen vermitteln. Es sind leider nur ganz wenige, die in der Regel für Firmen und Betriebe, aber auch für Privatpersonen gegen Honorar tätig werden. Auskunft erteilt der Bundesverband der Versicherungsberater e.V., Hohenstauffenring 17, 50674 Köln, Tel. 01 80/5 25 75 89, Fax 02 21/9 21 17 37, info@BWB*de. Sie finden möglicherweise eine Adresse in Ihrem Branchenfernsprechbuch unter Versicherungsberater. Aber Vorsicht: Auch Versicherungsvertreter geben sich gerne als Versicherungsberater aus, was jedoch strafbar ist.
Es gibt in vielen Großstädten Geschäftsstellen der in diesem Versicherungsratgeber aufgeführten günstigen Versicherungsunternehmen, die – neben den Zentralen – fachmännische Auskünfte erteilen. Adressen und Telefonnummern finden Sie in den Gelben Seiten Ihres Branchen-Fernsprechbuches. Oder schreiben Sie ganz einfach an die Zentrale, die Ihnen die nächstgelegene Kontaktstelle nennt. Es gibt die Verbraucherzentralen und -beratungssteilen, die in einigen Fällen vielleicht weiterhelfen können und die meistens gegen Gebühren Rechts- und Versicherungsberatung durchführen.
Und dann gibt es den 1982 gegründeten Bund der Versicherten, Postfach II 53,24547 Henstedt-Ulzburg, Tel. 0 41 93/9 42 22, Fax 0 41 93/9 42 21,
Faxabruf 0 41 93/99 04 44 info@bundderversicherten*de, bundderversicherten*de und altersvorsorge-verbraucherinfos*de.
Diese private Verbraucherschutzorganisation ist ein eingetragener Verein, von den Finanzbehörden als gemeinnützig und von der EU, Ministerien, dem Aufsichtsamt und Gerichten als qualifizierte Interessenvertretung der Versicherten anerkannt. Der BdV hat inzwischen fast 45000 private Haushalte als Mitglieder, die kostenlose Beratungen durch Juristen und gerichtlich zugelassene Versicherungsberater zu allen Versicherungsfragen der privaten Haushalte (auch in Schadensfällen) erhalten. BdV-Mitglieder können sehr günstigen Gruppenversicherungen beitreten in den Bereichen
-Privathaftpflicht
-Hunde- und Pferdehaftpflicht
-Öltank-Haftpflicht
-Haus- und Grundbesitzer-Haftpflicht
-Hausrat/Wohngebäude
-Unfall
-Rechtsschutz
-Risikoleben
- Berufsunfähigkeitsversicherung
Der BdV finanziert sich ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen. Der Mitgliedsbeitrag gilt für eine Familie/eheähnliche Gemeinschaft und beträgt 40 Euro im Jahr (20 Euro bis Alter 24 Jahre), Aufnahmegebühr acht Euro (die entfällt, wenn ein Neumitglied eine aktuelle Auflage dieses Buches Ratgeber Versicherung bereits besitzt und ausdrücklich auf die Überlassung eines weiteren Exemplars verzichtet). Der Bund der Versicherten (BdV) betreibt intensive Verbraucheraufklärung durch Öffentlichkeitsarbeit, führt Musterprozesse um die Kernprobleme der Verbraucher im Versicherungswesen, ist an der europäischen und deutschen Gesetzgebung beteiligt mit Stellungnahmen und Anhörungen, hat einen wissenschaftlichen Beirat, der eine eigene wissenschaftliche Schriftenreihe Versicherungswissenschaftliche Studien im Nomos Verlag herausgibt, veranstaltet Wissenschaftstagungen usw.
So urteilen Politiker über den Bund der Versicherten – Lilo Blunck, Mitglied des Deutschen Bundestages: Wenn wir heute ein etwas verbraucherfreundlicheres Versicherungsrecht haben, dann ist das nicht zuletzt ein Verdienst des BdV. Dafür möchte ich dem BdV besonders herzlichen Dank sagen. – Wolfgang Curilla als Hamburger Finanzsenator. Der BdV war von Anfang an eine kämpferische Verbraucherorganisation. Er hat – unabhängig vom Staat – ausschließlich die Belange der Versicherten vertreten. Er hat sich um den Prozess der deutschen Einheit, um die Wirtschaftskultur und um den Rechtsfrieden verdient gemacht. Dafür gebührt ihm Dank.
So urteilen Wissenschaftler über den Bund der Versicherten – z. B. Professor Dr. Eike von Hippel vom Max-Planck-Institut für Ausländisches und Internationales Privatrecht in einem Schreiben vom 8. November 1984 an Verbraucherzentralen: Als Jurist, der sich seit langem mit dem Thema Verbraucherschutz befasst, und zwar gerade auch im Versicherungswesen, kann ich Ihnen versichern, dass Herr Meyer in der relativ kurzen Zeit seiner Tätigkeit als Geschäftsführer des Bundes der Versicherten mehr zugunsten der Verbraucher im Bereich des Versicherungswesens bewirkt hat als alle anderen Institutionen in den Jahren zuvor, die Verbraucherzentralen eingeschlossen.
Gleich im Jahre seiner Gründung wurde dem BdV von einer Journalisten-Jury der Verbraucherpreis 1982 verliehen – laut Urkunde für seine Bemühungen, durch Veröffentlichungen, sachliche Beratungen und mutige Informationen Transparenz in das Dickicht der Versicherungen zu bringen. Der Verein überprüft auch durch seine Aktivitäten und Maßnahmen die Übereinstimmung des Versicherungswesens mit der Rechts- und Wirtschaftsordnung unseres Staates. Der Verbraucherpreis wird jährlich an Einzelpersonen, Institutionen oder Behörden vergeben, die Aktivitäten entwickelt oder neue Wege gefunden haben, die es wert sind, ausgezeichnet und der Öffentlichkeit vorgestellt zu werden, weil sie vielen Verbrauchern von Nutzen sind.
Eine unabhängige Jury, deren Mitglieder sich alle seit Jahren aktiv für die Verbraucher einsetzen, entscheidet über den/die Preisträger. – In der Pressemitteilung der Stiftung hieß es damals: Die Verleihung des Verbraucherpreises an einen Träger, der erst seit acht Monaten besteht, ist gewiss selten, wenn nicht einmalig. Die Zielsetzung des Bundes der Versicherten verdient Anerkennung, Lob und Unterstützung. Edda Castellö, Leiterin der Abteilung Finanzdienstleistungen der Verbraucherzentrale Hamburg, über das BdV-lnformationssystem: Allen Verbrauchern, die eine Frage zu Versicherungen haben, soll die Teilnahme am Versicherungs-TEST nahegelegt werden, den der Bund der Versicherten jetzt auch für Nicht-Mitglieder durchführt.
Das geht so: Die Leute sollen die beiden blauen Broschüren bestellen. Die eine enthält Grundinformationen zum richtigen Versichern, die andere mit dem Titel TEST enthält den Fragebogen. Der – in fünf Minuten ausgefüllt – soll mit einem Scheck über 25 Mark (13 Euro) an die dort angegebene Adresse geschickt werden. Man erhält daraufhin einen Informationsbrief mit kompletten Hinweisen: Bin ich richtig versichert? Wie und wo kann ich mich für weniger Geld besser versichern? Was muss ich bei meiner Finanzplanung und für meine Altersversorgung beachten? – Was der Informationsbrief zum Thema Altersversorgung enthält, ist besser als das, was in unserer Broschüre Private Vor- sorge steht. Der Informationsbrief ist für mich auch Nachschlagewerk für Prämien, Adressen usw.
Wer den Musterbrief gelesen und verstanden hat, müsste etwa 80 Prozent aller Versicherungsanfragen beantworten können, insbesondere auch über sinnvolle Veränderungen von Kapital-Lebensversicherungen. So urteilen Verbraucher über den BdV und sein Informationsangebot – H. M. aus Leutkirch: Es macht richtig Spaß, Ihre Ratschläge und Tipps zu verarbeiten und auch an die Kollegen weiterzugeben. Meine Versicherungen habe ich, bis auf eine einzige, nun endlich bereinigt. Das Prämienaufkommen ist von vorher gigantischen 6900 Mark auf vernünftige 3800 Mark pro Jahr geschrumpft und ich bin zudem besser versichert! Weiter so, BdV! – A. G. aus Dillingen:
Durch die Ersparnisse, die wir in den letzten Jahren nur durch die Kündigung von überflüssigen Versicherungen gemacht haben, können wir jetzt endlich ein eigenes Haus kaufen. – U. 0. aus W.: Aufgrund Ihrer Auf-klärung spare ich ab 2/96 pro Jahr 1700 Mark an Versicherungsbeiträgen. Und das mit zum Teil höheren Versicherungssummen. Jetzt kann ich auch mal wieder in den Urlaub fahren. Mein Fazit: BdV gleich höhere Lebensqualität. – M. P. aus ß: Als ich auf Ihre Broschüren stieß, erkannte ich sofort den seriösen, hilfreichen Grundton. Die Umstellung der Versicherungen gemäß Ihren Empfehlungen gelang kurzfristig. So kann ich heute dankbar berichten: Ich spare in diesem Jahr 753,20 Mark. – M. £ aus K.: Durch mehrjährige Mitgliedschaft beim BdV habe ich mittlerweile fast alle Versicherungen umgerüstet.
Dadurch haben wir zwischenzeitlich ungeheure Summen einsparen können. – M. K. aus B.: Gott sei Dank, dass es solche Leute wie Sie gibt, die sich um die Interessen der Verbraucher kümmern. – D. L aus M.: Ihr ständiger Kampf verdient Achtung und Anerkennung. Machen Sie mit Ihrer Mannschaft so weiter. Sie können sicher sein, dass wir hinter Ihnen stehen werden! -A. J. aus Dessau: Gerade für uns Unerfahrene in den neuen Bundesländern waren Sie eine große Hilfe, speziell unsere Familie hat durch Sie viel Geld gespart und wertvolle Hinweise vermittelt bekommen. – H. R. aus M.: Bin ich froh, dass ich auf den BdV aufmerksam wurde. Nach dem Versicherungs-TEST fühle ich mich zum ersten Mal richtig beraten.
Vielen Dank für Ihre Arbeit und Ihr Engagement und den besonnenen Umgang mit Mitgliedsbeiträgen. Wir brauchen keine Hochglanzbroschüren, sondern Informationen wie Ihr BdV-INFO, das so wohltuend anders ist, als die VU- Unterlagen! – M. V. aus K. L.: Zunächst einmal möchte ich mich bei Ihnen für die tolle Arbeit bedanken, die der BdV leistet. Gerade für einen jungen Menschen wie mich ist es wichtig, sich von vornherein richtig zu versichern. Ohne Ihre Informationen wäre ich da sicher oft in die Falle der Versicherungsunternehmen und deren Lakaien getappt. – So berichten viele Printmedien in Zusammenarbeit mit dem BdV – z. B. der stern: Falsch versichert – Das Ehepaar Lothar und Vera F. aus S. glaubte sich gut abgesichert, hatte es doch auf Anraten des Vertreters Policen für Haftpflicht, Wohngebäude, Hausrat, Unfall, Rechtsschutz und auch eine Lebensversicherung abgeschlossen.
Dafür zahlen sie 450 Mark Beiträge im Monat. Von dem Versicherungsexperten Hans Dieter Meyer erfuhren die Eheleute nun, dass ihr Eigenheim und der Hausrat überversichert sind, während die Familie gegenüber den größten Risiken vollkommen ungeschützt ist. Würde Lothar F., 40, etwas zustoßen, bekäme seine nicht berufstätige Frau Vera, 32, für sich und die zwei Kinder gerade mal 25000 Mark aus der Lebensversicherung und sie müsste wohl aus dem Eigenheim ausziehen. Für die Familie, so Meyer, sei eine Risiko-Lebensversicherung des Vaters von mindestens 200000 Mark das Allerwichtigste. Auch für den Fall, dass der Elektroinstallateur nach einer Krankheit berufsunfähig wird, sollte vorgesorgt werden. Die Familie hat Tausende von Mark verloren, durch überhöhte Prämien teurer Gesellschaften für überflüssige und weniger wichtige Versicherungen, sagt Mejer.
Bei günstigen Anbietern sei ein weitaus besserer Schutz um 2000 Mark pro Jahr billiger zu haben. – Frank K., 36, zahlt über 800 Mark im Monat an Beiträgen, davon 500 für eine Krankenversicherung. Dennoch ist der Büroleiter aus Z. ungenügend versicherte wie Verbraucherschützer Meyer feststellte. So hat Frank K. für den Fall einer Berufsunfähigkeit bislang nicht vorgesorgt, der Hausrat ist unterversichert, die für ihn als Hundebesitzer sehr wichtige Tier-Haftpflicht fehlt. Dafür hat er eine weniger wichtige Rechtsschutzversicherung, so Meyer, und eine unsinnige Kapital-Lebensversicherung. Zudem ist der Junggeselle vor Jahren an teure Gesellschaften geraten. Er könnte bei gleichem Schutz 4600 Mark im Jahr einsparen, ergab die Beratung. Meyer Richtig versichert, etwa mit einer Monatsrente von 2000 Mark bei Berufsunfähigkeit, würde er immer noch 3000 Mark sparen.
Der große Versicherungs-TEST des Bundes der Versicherten
Die gerichtlich zugelassenen Versicherungsberater des BdV haben ein Computer-Informationssystem entwickelt, das ausführlich beschrieben ist in der Broschüre Der große Versicherungs-TEST (kostenlos vom Bund der Versicherten, Postfach 11 53, 24547 Henstedt-Ulzburg, oder per Telefon 0 41 93/9 42 22 oder per Fax 0 41 93/9 42 21). Diese Broschüre enthält einen Fragebogen, den Sie mit Ihren persönlichen Daten ausfüllen und an den Bund der Versicherten einsenden können. Durch einen nach Ihren persönlichen Daten erstellten Informationsbrief können Sie dann ganz genau erkennen,
-welche Ihrer Versicherungen zu teuer, falsch und unwichtig sind,
-wie Sie aus Ihren falschen und zu teuren Versicherungen rauskommen,
-welche Versicherungen für Sie wichtig sind,
-wie und wo Sie sich besser versichern können (mit aktuellen Beitragsbeispielen und Adressen günstiger Unternehmen),
-welche Versorgungslücken bei Ihnen möglicherweise bestehen (mit einer überschlägigen Berechnung von Renten bzw. Versorgungsbezügen).
Der Broschüre liegen Hinweise auf weitere Informationsmittel bei (z. B. über Merkblätter zu allen möglichen Versicherungsproblemen, über eine überschlägige Berechnung von Renten und Versorgungsbezügen, über die Typklassen in der Kfz-Haftpflichtversicherung usw.). Den Test kann auch jeder per Internet durchführen unter bund- derversicherten*de. Der BdV hat außerdem einen kostenlosen Fax-Abruf eingerichtet. Mit der Funktion Abruf des eigenen Faxgerätes können jederzeit Merkblätter zu wichtigen Versicherungsarten vom BdV-Fax 0 41 93/ 99 04 44 abgerufen werden. Dabei fallen nur die normalen Gebühren des eigenen Gerätes für die Dauer des Abrufs an.
Der BdV hat Tausende von Informationen in das Internet gestellt unter bundderversicherten*de und altersvorsorge-verbraucher- infos*de mit Informationen zu allen privaten Versicherungen, mit Hilfstabellen zur Ermittlung des eigenen Versicherungsbedarfs und einer Tabelle, in die eingegebene persönliche Daten in eine Versicherungsaufstellung umgewandelt werden, die dem bisherigen Versicherungsschutz Änderungsvorschläge mit neuem Versicherungsumfang und neuen Beiträgen gegenüberstellt. Für die Mitglieder will der BdV in 2002 einen Mitgliederbereich einrichten, über den jedes einzelne Mitglied mit einem Code und seiner Mitgliedsnummer Zugriff auf alle ihn betreffenden Vorgänge und Unterlagen und auch auf die über den BdV laufenden Gruppenversicherungen hat (mit den dazugehörigen Bedingungen, Informationen über laufende Schadenregulierungen usw.). BdV-Mitglieder können dann ihren Versicherungsordner im Grunde vergessen; sie haben einen digitalen Ordner beim, BdV.
Was der Bund der Versicherten für die privaten Haushalte, ist der Bund Versicherter Unternehmer für Betriebe (Kirchstr. 1, 93092 Barbing, Tel. 0 94 01/5 17 40, Fax 0 94 01/8 05 81, info@bvuev*de). Zu Fragen der gesetzlichen Renten- oder Krankenversicherung kann man sich – gegen Honorar – von gerichtlich zugelassenen Rentenberatern beraten lassen (siehe Branchenfernsprechbuch Gelbe Seiten oder durch den Bundesverband der Rentenberater, Hohenstaufring 17, 50674 Köln, Tel. 02 21/2 40 66 42, Fax 02 21/2 40 69 46, info@renteberater*de. Und dann gibt es noch bis Ende 2001 das Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen (Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn, Tel. 02 28/ 4 22 80, Fax 02 28/4 22 74 94, info@bav.bund*de).
Diese Behörde wurde zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert eingerichtet, weil unser Versicherungswesen so (uri-)geregelt ist, dass die Gesellschaften mit den ihnen anvertrauten Beiträgen machen können, was sie wollen – das heißt, dem Geld der Versicherten beliebig viele Kosten und Gewinne entnehmen können, bevor sie es für Versicherungsleistungen verwenden. Da diese Kosten und Gewinne für die Dienstleistungen der Unternehmen nicht auf einen bestimmten Teil des Beitrages festgelegt sind, weiß niemand, wie groß der Anteil des Geldes ist, das die Versicherten für den Ausgleich von Schäden bereitstellen. Deshalb kann auch niemand sagen, wem die unverbrauchten Beiträge gehören, die bei den Unternehmen mit immerhin 900 Milliarden Euro zu Buche stehen.
Nachstehend Auszüge aus einem Schreiben des Bundesaufsichtsamtes, welche die Tätigkeiten dieser Behörde beschreiben: Ich weise darauf hin, dass das Bundesaufsichtsamt in erster Linie den Geschäftsbetrieb der Versicherungsunternehmen zu überwachen hat. Im Interesse der Versicherten und geschädigter Dritter hat das Amt dabei besonders darauf zu achten, dass die Versicherungsbedingungen und – soweit genehmigungspflichtig- die Tarife, die Satzungen der Unternehmen, die einschlägigen gesetzlichen Vorschriften und die aufsichtsbehördlichen Anordnungen eingehalten werden. Das Bundesaufsichtsamt ist eine Verwaltungsbehörde. Es ist daher nicht befugt, über Streitfälle zu entscheiden, die aus einzelnen Versicherungsverträgen oder Schäden entstehen. Hierfür sind allein die Gerichte zuständig.
Ab Beginn des Jahres 2002 wird es eine neue Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht geben, die aus den bisherigen Bundesaufsichtsämtern für das Kreditwesen, für das Versicherungswesen und für den Wertpapierhandel gebildet wird. Die Adresse für die Versicherungsabteilung dieser neuen Anstalt wird wohl die des bisherigen Bundesaufsichtsamtes für das Versicherungswesen bleiben: Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn,Tel. 02 28/4 22 80, Fax 02 28/4 22 74 94, info@bav.bund*de. Wenn Sie sich über das Geschäftsgebaren von Versicherungsgesellschaften beschweren wollen, müssen Sie dieses ab Januar 2002 unter der angegebenen Adresse bei der neu geschaffenen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht tun.
Sie können außerdem vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV, Friedrichstraße 191, 101 17 Berlin, Tel. 0 30/ 20 20 50 00, Fax: 0 30/20 20 66 00, berlin@gdv*org*gdv*de) allgemeines Informationsmaterial anfordern. Doch sind diese Informationen mit großer Vorsicht zu genießen. So war z. B. in der GDV-Broschüre Versicherungen im Klipp & Klar-Text kaum die Rede von der so wichtigen Risiko-Lebensversicherung oder von der Berufsunfähigkeitsversicherung. Dafür wurde aber die unsinnige Lebensversicherung zur zusätzlichen Altersversorgung als wichtige Entscheidung und als eine ertragreiche Vermögensbildung für Ihr Alter gepriesen, was für den Verbraucher irreführend ist.
Dem Leser der Klipp & Klar-Texte wird erklärt, das in eine Lebensversicherung eingezahlte Geld werde rationell und sparsam verwaltet. Dagegen hat die Bundesregierung schon vor Jahren festgestellt, dass viele Lebensversicherungsunternehmen unrationell arbeiten und dann ihre Verluste voll zu Lasten der Versicherten saldieren – das heißt: Bei Kostenüberschreitungen greifen solche Unternehmen in den Topf mit dem Geld der Versicherten und holen sich daraus die nötige Summe zum Ausgleich ihrer Verluste und sogar noch für Gewinne sowie zur Finanzierung ihres Eigenkapitals.
Wer sich jedoch durch das Lesen dieses Buches gegen weitere Täuschungsmanöver gewappnet hat, kann sich auch durch Branchen-Broschüren informieren. Man erfährt aber nicht, welche Versicherungen man wirklich braucht, was sie kosten und mit welchem Versicherungsumfang man sie abschließen sollte. Dazu heißt es: Wenden Sie sich an den Vermittler! – Und gerade das sollten Sie nicht tun! Sie sollten sich selbst informieren, wie Sie es durch das Lesen dieses Buches getan haben.