Nach einem Feuer-, Einbruchdiebstahl-, Vandalismus-, Leitungswasser-, Sturm- oder Hagelschaden (Sachschaden) ist der Geschäfts- oder Betriebsablauf häufig für längere Zeit beeinträchtigt. Dennoch läuft ein großer Teil der Kosten, wie Gehälter, Löhne, Zinsen, Pacht, weiter. Schließlich wird durch den Ausfall der Gewinn gemindert. Als Folge des Sachschadens entsteht ein Vermögensschaden, der als Unterbrechungsschaden bezeichnet wird. Ein solcher Unterbrechungsschaden kann durch eine Betriebsunterbrechungsversicherung (BU-Versicherung) versichert werden.
Als Klein-BU-Versicherung wird eine speziell für Geschäfte und Betriebe geschaffene BU-Versicherung bezeichnet, mit der kleinen und mittleren Betrieben in einfacher Form entsprechender Versicherungsschutz geboten werden kann. Sie kann nur in Verbindung mit der Sachversicherung abgeschlossen werden und deckt als Unterbrechungsschaden
•den entgehenden Betriebsgewinn,
•den Aufwand an fortlaufenden Kosten
unter der Voraussetzung, dass auch der Sachschaden ersatzpflichtig ist.
Die Versicherungssumme der Klein-BU-Versicherung entspricht der vereinbarten Sach-VS für Einrichtung und Vorräte.
Die Hausratversicherung kennt als evtl, vergleichbaren Versicherungsschutz lediglich den Ersatz der Hotelkosten im Rahmen der versicherten Kosten für den Fall, dass die Wohnung infolge eines Versicherungsfalles unbewohnbar wurde.
Geschäftsinhaltsversicherung Lernkontrolle und Test
1. Die Geschäftsversicherung kann als gebündelte Versicherung vereinbart sein.
a)Wodurch ist eine gebündelte Versicherung gekennzeichnet?
b)Wie unterscheidet sie sich von einer kombinierten Versicherung?
2. Stefan Müller ist Inhaber eines größeren Baustoffhandels. Im Betrieb eines mit ihm befreundeten Unternehmers hat es vor kurzem gebrannt und der betroffene Unternehmer musste feststellen, dass er in vielen Bereichen unterversichert war und deshalb einen Teil seines Schadens nicht ersetzt bekommen hat. Herr Müller möchte sicher sein, dass er nach einem Schadensfall auch den vollen Schadenersatz bekommt. Er bittet deshalb um Überprüfung seiner Versicherungspolice. Im telefonischen Vorgespräch erfahren Sie, dass vor allen Dingen während der Sommermonate größere Baustoffmengen je nach Auftragslage gelagert werden, während in den Wintermonaten nur vergleichsweise niedrige Lagermengen zu verzeichnen sind.
•Vertragsspiegel (Auszug)
Gebündelte Geschäftsinhaltsversicherung nach AFB, AStB, AWB, AERB Versicherungssummen:
Technische und kaufmännische Betriebseinrichtung 250000,00€ Prämiensatz 1,7%
Warenvorräte 500000,00€, Prämiensatz 1,5%
•Arbeitsauftrag
Bereiten Sie das Beratungsgespräch stichwortartig vor. Skizzieren Sie hierfür auch denkbare Lösungsansätze, die eine Unterversicherung bei Herrn Müller vermeiden helfen. Grundsätzlich sollte auch überlegt werden, welcher Versicherungsschutz für Herrn Müller neben der bestehenden Versicherung noch infrage kommen könnte.
3. Erläutern Sie den Unterschied zwischen Pauschaldeklaration und Einzeldeklaration.
4. Welcher Zweck wird mit der Vereinbarung einer summarischen Versicherung verfolgt?
5. Für welche Positionen und Kosten werden Erstrisikoversicherungen üblicherweise vereinbart?