► Bedürfnisse und Güter
Jeder Mensch hat Bedürfnisse, um leben zu können. Man unterscheidet:
Man unterscheidet
• Grund- oder Existenzbedürfnisse. Hierzu zählen beispielsweise Essen, Trinken, Kleiden, Wohnen.
• Kultur- und Luxusbedürfnisse. Hierzu zählen beispielsweise Reisen, Theaterbesuche, Schmuck.
Die Grenze zwischen den beiden Bedürfnisarten ist allerdings fließend. Was ein Einzelner beispielsweise schon als Luxus empfindet, kann für einen anderen aufgrund seines Lebensstandards ein Grundbedürfnis darstellen. Insbesondere durch Werbung, aber auch durch technischen Fortschritt, Modewandel, werden latente (verborgene) Bedürfnisse geweckt und so zu offenen Bedürfnissen. Das Bedürfnis wird zum Bedarf, wenn es gedeckt werden soll. Der Bedarf führt dann zur Nachfrage nach einem Gut.
Beispiel:
*Die Beseitigung eines Durstgefühls ist ein Bedürfnis. Das Verlangen, dieses Durstgefühl mit einem Glas Sprudel zu beseitigen, stellt den Bedarf dar. Der Kauf von Sprudel ist im wirtschaftlichen Sinne die Nachfrage nach einem Gut.
Für die Bedürfnisbefriedigung werden in jeder Volkswirtschaft Güter produziert.
Man unterscheidet:
– Sachgüter und Dienstleistungen. Sachgüter (auch als materielle Güter bezeichnet) sind z.B. Nahrungsmittel, Bekleidung, Rohstoffe, Maschinen. Dienstleistungen stellen dagegen sog. immaterielle Güter dar. Hierzu zählen beispielsweise die Leistungen des Friseurhandwerks, der Speditionen, aber auch der Versicherungen und Banken (sog. Finanzdienstleistungen).
– Konsumgüter und Produktions- bzw. Investitionsgüter. Dieses Unterscheidungsmerkmal stellt auf den Verwendungszweck des jeweiligen Gutes ab. Konsumgüter dienen unmittelbar der Bedürfnisbefriedigung, während Produktions- bzw. Investitionsgüter für die Herstellung der Konsumgüter benötigt werden.
– Gebrauchs- und Verbrauchsgüter. Dieses Unterscheidungsmerkmal stellt auf die Dauerhaftigkeit bzw. Kurzlebigkeit eines Gutes ab. Während Gebrauchsgüter üblicherweise längerfristig genutzt werden, fließen Verbrauchsgüter (z.B. Energie) in die Produktion ein oder gehen durch ihre Verwendung unter (z.B. Brot).
► Aufgaben des Marktes
Eine Wirtschaftsordnung, in der die einzelnen Menschen planen können, welche Güter sie als Produzenten herstellen oder als Konsumenten kaufen wollen und in der der Staat keine Preise vorschreibt, wird Marktwirtschaft genannt. Der Name deutet dabei darauf hin, dass die Abstimmung nachgefragter und bereitgestellter Güter über Märkte erfolgt. In einer arbeitsteiligen Volkswirtschaft haben alle Märkte ein gemeinsames Merkmal: Sie dienen der Tauschpartnerfindung.
Damit sich Tauschpartner finden, hat ein Markt drei Aufgaben zu erfüllen:
– In sachlicher Hinsicht: Er führt leistungsbereite Anbieter und beschaffungsbereite Nachfrager bestimmter Güter zusammen;
– In räumlicher Hinsicht: Er verbindet den Ort der Leistungserstellung mit dem Ort der Leistungsverwendung;
– In wertmäßiger Hinsicht: Er ermöglicht den Ausgleich verschiedenwertiger Tauschgüter durch Bildung von Wertmaßstäben (Preisen) und Einschaltung eines gegenseitig anerkannten und beliebig teilbaren Zwischentauschgutes, des Geldes.
Das Gesamtangebot, das sich aus den Güterangeboten zahlreicher Einzelanbieter zusammensetzt, und die Gesamtnachfrage, die sich aus den Bedarfsvorstellungen unzähliger Einzelnachfrager herausbildet, werden meist nur als Angebot und Nachfrage bezeichnet. Die gesamtwirtschaftliche Funktion des Marktes besteht darin,
• Das Gesamtangebot, das sich aus den Güterangeboten zahlreicher Einzelanbieter zusammensetzt, mit
• Der Gesamtnachfrage, die sich aus den Bedarfsvorstellungen unzähliger Einzel-nachfrager herausbildet, über den Preis ins Gleichgewicht zu bringen.